Beschreibung
Wenn wir auch nur einen oberflächlichen Blick auf den aktuellen gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Diskurs moralökonomischer Probleme werfen, dann stellt sich schnell der Eindruck ein, dass die Welt, in der wir leben, eine Welt der Stakeholder ist. Dieser Begriff ist praktisch auf der Agenda jeder ernstzunehmenden Diskussion, vor allen Dingen in den westlichen Ländern. Der Stakeholder ist eine nicht mehr wegzudenkende Kategorie sozialer Akteure, der, so scheint es jedenfalls, gegenwärtig eine größere Bedeutung zukommt als der des Bürgers. Weniger klar ist demgegenüber, was denn überhaupt ein Stakeholder ist und in welcher Weise Stakeholder ihre Interessen in einem gegebenen organisationalen Kontext wahrnehmen. Die Vielfalt der Definitionen und Ansätze, die sich hier um Klarheit bemühen, ist kaum noch zu überschauen, und die in diesem Band versammelten Beiträge reflektieren diese theoretische Lage. Dennoch besteht der gemeinsame Ausgangspunkt aller in diesem Band versammelten Aufsätze darin, den gegenwärtigen Stand der Stakeholdertheorien zur Kenntnis zu nehmen und vor dem Hintergrund eines governanceökonomischen und governanceethischen Theoriedesigns auf ihr Erklärungspotenzial hin zu reflektieren.
Inhalt Josef Wieland Vorwort: Die Welt der Governance Ökonomie/Philosophie Josef Wieland Governanceökonomik: Die Firma als Nexus von Stakeholdern. Eine Diskussionsanregung Michael Schramm Transaktionsrhizome. Ontologie und Ethik eines mikroanalytischen Stakeholder-Managements Management und Zivilgesellschaft Guido Palazzo Vom Stakeholder Management zur globalen Governance Reinhardt Pfriem Zischen Reputation und Legitimation. Alle reden vom Stakeholdermanagement … Stakeholdermanagement: Beispiele aus der Praxis Barbara Drexler & Birger Priddat Transparanz als Problem: Stakeholdermanagement von Zentralbanken Werner Schiewek „Governance through Metaphors“ in der Polizei – Gibt es das? Braucht man das?