Der Wohlstand der Personen
Festschrift zum 60. Geburtstag von Karl Georg Zinn
Helmedag, Fritz / Reuter, Norbert
Erschienen am
01.01.1999
Beschreibung
Rund zwei Jahrhunderte nach dem Erscheinen von Adam Smiths »An Inquiry into the Nature and the Causes of the Wealth of Nations« im Jahr 1776 läßt sich mit Blick auf die industrialisierte Welt konstatieren, daß der »Wohlstand der Nationen« mittlerweile Realität geworden ist. Allerdings hat sich mit der erreichten Entfaltung der Produktivkräfte in der Folge der Industriellen Revolution nicht automatisch ein »Wohlstand für alle« eingestellt. Die Wirtschaftswissenschaften blenden die theoretische und wirtschaftspolitische Verarbeitung der ökonomischen Zeitenwende von der Mangel- zur Überflußgesellschaft und der parallel entstandenen Armut im Überfluß jedoch noch weitgehend aus.
Einer der wenigen Ökonomen, durch dessen wissenschaftliches Werk sich die Frage nach dem »Wohlstand der Personen«, also die Thematik der allgemeinen Lebensqualität von den ersten Veröffentlichungen in den 1960er Jahren an bis in die Gegenwart hinein als roter Faden zieht, ist Karl Georg Zinn. Ihm ist diese Festschrift zur Vollendung seines 60. Lebensjahres gewidmet. Die versammelten Beiträge beleuchten aus unterschiedlichen Blickwinkeln Fragen des Wohlstands der Personen unter den besonderen Bedingungen reifer Industriegesellschaften. Der Band spiegelt die von Karl Georg Zinn vertretene Überzeugung wider, daß Ökonomik immer Politische Ökonomie bedeutet, also zur Erklärung und Gestaltung der wirtschaftlichen und sozialen Lebenswirklichkeit beitragen sollte.
Inhalt Kurt Lenk: Schopenhauer und das Glücksproblem Wilfried Röhrich: Demokratie als Markt. Eine Kritik an den Theorien von Schumpeter und Downs Fritz Helmedag: Ohne Werte und kreislaufschwach: Zum Status der Allgemeinen Gleichgewichtstheorie Hans G. Nutzinger: Was bleibt von Marx' ökonomischer Theorie? Günther Chaloupek: Die Interventionismustheorie der Österreichischen Schule Ulrich Peter Ritter: Das Wirtschaftssystem: Begriff und Vorstellung im Wandel Werner Wilhelm Engelhardt: Politisches Handeln nach utopischen Entwürfen und Ideologien, am Beispiel der Genossenschaften und der Sozialpolitik idealtypisch erörtert Fritz Vilmar: Wirtschaftsdemokratie - Zielbegriff einer alternativen Wirtschaftspolitik Siegfried Katterle: Die Erinnerungsarbeit der Kirchen in ihrem gemeinsamen Wirtschafts- und Sozialwort »Für eine Zukunft in Solidarität und Gerechtigkeit« Herbert Schui: Die Rolle der Gewerkschaften im Konzept der sozialen Marktwirtschaft Harald Mattfeldt: Auf der Suche nach dem »Krug der Witwe« Xosé Luis Outes Ruso/Jorge Falagán Mota: An Application of Goodwin-Vercelli's Model to the Spanish Economy Rudolf Hickel: Angebotsdoktrin in der Krise: Gründe für die Revitalisierung der Keynesschen Makroökonomik Jörg Huffschmid: Europäische Wirtschaftspolitik - Bilanz und Herausforderungen zur Jahrhundertwende Kurt W. Rothschild: Kapitalismus im Global Village Hermann Bartmann: Ökologische Wirtschaftspolitik im Rahmen einer postkeynesianischen Analyse Jan Priewe: Von Rom nach Wuppertal? Auf der Suche nach den ökologischen Grenzen des Wachstums Norbert Reuter: Unbegrenzte Bedürfnisse und stagnierende Wirtschaft - ein ökonomisches Paradoxon? Kritik der bedürfnistheoretischen Grundlagen der Ökonomik Wilhelm D. Schäffer: Maximen des aktivierenden Staates für eine moderne Politik der Beschäftigungsförderung Dirk Nolte/Herbert Schaaff: Unternehmerische Strategien in reifen Märkten Ein praktischer Beitrag zum Verhältnis von Mikro- und Makroökonomie Erich Hödl/ Wolf Zegelin: Die Einheit von Forschung und Lehre in der modernen Universität Werner Meißner/ Eric Nowak: Die Kosten der Wissenschaft. Der ökonomische Nutzen von Bildung und Forschung.