Beschreibung
Das "Wirtschaftswunder" Japans wurde wesentlich von der Konstitution des monetären Systems und der staatlichen monetären Wirtschaftspolitik beeinflusst. In dieser Arbeit wird gezeigt, dass die Stabilisierung des Wachstumsprozesses auf Eingriffen in die gesamtwirtschaftliche Finanzierung in der Form von Kapitalverkehrskontrollen nach außen und selektiven Kreditrationierungen im Inland basiert. Wesentliche Teile der zur Verfügung stehenden Kredite konnten so in Investitionskernbereiche geleitet werden. Während dieser ungleichgewichtige Einkommensbildungprozess bis in die frühen 70er Jahre von erheblichen Marktlagengewinnen der Unternehmen angetrieben und durch die inflationsbedingte Erosion der Reallöhne alimentiert wurde, erforderte die Nutzung der möglich gewordenen Wohlstandszuwächse nicht nur Reallohnsteigerungen und staatliche Strukturmaßnahmen, sondern auch eine Reduzierung der Kreditrationierung für eine flexiblere und ausgeglichenere Ressourcenallokation auf deregulierten Märkten. Da dieser Liberalisierungsprozess bis heute nicht abgeschlossen ist, verfolgt die Studie diesen Übergang zu einer stabilitätsorientierten Wirtschaftspolitik an Hand von detaillierten Zeitreihenuntersuchungen bis hin zum Platzen der "Bubble" des japanischen Vermögensmarktes am Ende der 80er Jahre und der sich anschließenden Finanzmarktkrise der 90er Jahre.