Beschreibung
Traumbühne Kino hinterfragt die metaphorische Gleichsetzung von Film und Traum, die lange Zeit die Diskussion um das neue Medium beherrscht hat. In einem theoriegeschichtlichen Parcours durch einschlägige Gedankengebäude werden Aussagekraft, aber auch Problematik und ideologischer Kontext dieser Metapher beleuchtet. Ein zweiter Schritt verlagert den Fokus vom Film als Traum zum Traum im Film. Narratologische, ästhetische, genre- und fiktionstheoretische Fragestellungen stehen hier im Vordergrund, um der Vielfalt der Phänomene gerecht zu werden: Wie greift das Medium Film auf Traum und Innenwelt seiner Figuren zu? Welche Gestaltungsformen haben sich durchgesetzt und weshalb? Wie wirken Sequenzen, die als 'falsche Fährten' erst nachträglich irrealisiert werden oder ambivalent bleiben? Und welche Funktionen der Traumdarstellung sind in unterschiedlichen Epochen und Genres zu beobachten? Die systematische Studie des Traummotivs im Film verbindet theoretische Klärungen mit konkreten Analysen und berücksichtigt Klassiker wie Spellbound, Rosemary's Baby oder Nightmare on Elm Street genauso wie wenig bekannte Werke.