Beschreibung
Das legendäre Readymade Fountain (1917) und seine (Interpretations-) Geschichte sind voneinander untrennbar - sie wurde von Duchamp und seinem Freundeskreis bewusst angestoßen und medial gesteuert. Die dabei zentral gestellte Frage what is art? kündigte alle vermeintlichen Gewissheiten und löste eine bis heute anhaltende Problematisierung und Individualisierung künstlerischer Praxis aus. Ist eine solche Kunst, die zwangsläufig aktive und mündige Betrachter*innen fordert, derart überhaupt erst zu sich selbst gekommen? Die an drei Orten gezeigte, sich wandelnde und wachsende Ausstellung The Fountain Mémoire (2017-2019) wird in dieser Publikation durch die Beiträge von 32 Künstler*innen in alphabetischer Reihenfolge dokumentiert. Die für den Band enstandenen Essays umkreisen, reflektieren und diskutieren den Readymade-Impuls aus verschiedenen Perspektiven. Sie werden komplementär ergänzt durch zeichnerische und typografische Sequenzen von Christoph Brecht, Hlynur Hallsson, Julia Schmid und Serge Stauffer.
Autorenportrait
*1976, ist Professor für Philosophie und Ästhetik unter besonderer Berücksichtigung des Designs an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Er forscht und publiziert im Grenzbereich zwischen philosophischer Ästhetik und theoretischer Philosophie. Monographien: Kunst als Selbstverständigung, Münster: Mentis 2012; Philosophie des Jazz, 2014; Computerspiele. Eine Ästhetik, 2015; Design. Eine philosophische Analyse, 2018 (alle Berlin: Suhrkamp).