Beschreibung
SPEKULATIONEN ist eine 'Reihe in der Reihe' betitelt, die sich mit jenen intellektuellen und theoretischen Strömungen auseinandersetzt, die sich seit einigen Jahren auf sehr heterogene Weise anschicken, neue Modi philosophischen Denkens zu erproben. Gemeinsamer Ansatzpunkt der nicht notwendig miteinander kompatiblen spekulativen Positionen ist die Problematisierung einer spätestens seit Ende des 20. Jahrhunderts erschöpften (post)modernen Kondition. Signum dieser Denkansätze ist ihr positives Verhältnis zur Ontologie und eine erneute Bejahung von Metaphysik. Die Buchreihe macht das neue spekulative Denken mit Erstveröffentlichungen, Aufsatzsammlungen, und Übersetzungen zentraler Texte der bislang vor allem im anglo-amerikanischen und französischen Sprachraum rezipierten Autoren und Autorinnen einer deutsch-sprachigen Leserschaft bekannt. Nicht zuletzt geht es darum, den Begriff des Spekulativen von seinen gegenwärtig hauptsächlich negativen Konnotationen zu lösen. Denn Spekulation als haltlos zu begreifen, bedeutet letztlich, sich dem Gegebenen auszuliefern, statt in der Gegenwart neue Möglichkeiten zu entdecken. Dagegen kommt es stets gerade der spekulativen Dimension philosophischen Denkens zu, Neues zu denken oder das Alte neu zu denken. So entdeckt das neue spekulative Denken mit der Notwendigkeit von Kontingenz auch die Kontingenz des (nur scheinbar) Notwendigen. Es zeichnet sich durch die Fähigkeit aus, wissenschaftliche Erkenntnisse als philosophische Ressourcen zu nutzen, durch eine Orientierung am Absoluten und nicht zuletzt durch die Suche nach zeitgemäßen Widerstandsformen, Fluchtwegen oder Freiräumen.
Autorenportrait
Reza Negarestani, geboren im Iran, Philosoph und Schriftsteller, lebt und arbeitet vornehmlich im Nahen Osten