Beschreibung
Ein gescheiterter 'Theatermann', einst eine Legende, sieht sich mit einer tödlichen Krankheit konfrontiert. Die Zeit, die ihm bleibt, widmet er dem 'Versuch, dem großen Widersacher in die Karten zu schauen, den Kampf auf diese Weise ausgeglichener zu machen und die Niederlage erträglicher'. Flüchtigste Blicke und leiseste Gesten erhalten plötzlich Bedeutung, das Leben behält bis in die letzten Momente Intensität und Kraft und holt seine Spannung aus den kleinsten Nuancen der noch möglichen Wahrnehmung. Zwischen unbändigem Lebenswillen und Lust an der Selbstaufgabe schwankend, reflektiert der Ich-Erzähler über sein Leben und erkennt, dass selbst aus der Perspektive des Todes die Lebenslügen ihre Macht behalten: 'Sich selbst von Grund auf zu kennen, kann nur schrecklich sein, es hieße, Bilanz zu ziehen und für immer aufzugeben.' Dennoch versucht er den Bann zu brechen und begibt sich auf eine existenzielle Suche nach der verlorenen Zeit; er führt den Leser in eine Zone, die noch niemand betreten hat und lässt ihn verändert zurück.
Autorenportrait
Carl-Henning Wijkmark, geboren 1934 in Stockholm, studierte Literaturgeschichte und Philosophie in München und Lund. Er arbeitete zunächst als Kulturjournalist und übersetzte u.a. Benjamin, Nietzsche und Lautréamont. Seit den siebziger Jahren ist ein umfangreiches Prosawerk entstanden, das international große Beachtung findet. Auf deutsch wurden bei Gemini folgende Romane veröffentlicht: Der du nicht bist, Schwarze Wand und Letzte Tage. Seine Satire Der moderne Tod erregte wegen seines prophetischen Zynismus großes Aufsehen in Deutschland.