Beschreibung
Es ist eine Spielart der Liebe und der stärkste Charakterzug des jüdisch-christlichen Gottes: Erbarmen. Nicht von oben herab, sondern mit dem Blick des Herzens erreicht es den Nächsten und bleibt nicht nur frommes Gefühl. Diese 'Spiritualität der offenen Augen' bewährt sich in tätiger Solidarität an der Seite von Nackten und Obdachlosen, Gefangenen und Hungrigen. Wer Erbarmen mit den anderen und schließlich mit sich selbst hat, kann diese Melodie des Menschlichen auch gegenüber der Schöpfung mit all ihren Geschöpfen zum Klingen bringen.
Inhalt
Doris Weber: Sei gut zu dir. Du darfst dich lieben, auch mit deinen Fehlern, Ängsten und Abgründen
Rainer Dachselt: Hat noch jemand Erbarmen? Erkundung eines musealen Wortes
Daniella Baumeister: Teuflische Blitze in den Augen. Männer sind anders böse als Frauen – zumindest auf der Kinoleinwand
Geseko von Lüpke: Aus dem Herzen durch den Kopf in die Hände. Mitgefühl ist der zentrale Wert eines neu entstehenden ökologischen Weltbilds
Beate Weingardt: Du gibst mir nie, wonach mich dürstet. Wenn Ideale enttäuscht werden, ist Liebe als Haltung gefordert
Peter Wunsch: Begegnungen am Rande. Menschlichkeit wagen mit Menschen, die anders sind als wir
Paul M. Zulehner: Mehr als milde Gaben. Für eine Spiritualität der offenen Augen
Matthias Morgenroth: 'Es war doch nur eine Katze'. Das Internet vergisst nie
Die Werke der Barmherzigkeit
Klaus Hofmeister: … und ihr habt mich besucht. Zur Meditation ins Gefängnis
Fulbert Steffensky: Der Preis der Liebe. Gott besteht auf seiner Untröstlichkeit, weil das Leben der Menschen oft untröstlich ist
Doris Weber: Am Gefrierpunkt. Paula ist eine Hure, und sie hat Respekt vor den Männern
Michael Hollenbach: Gedenke doch der Namen. Ein Männerbund trotzt dem Vergessen.
Mathias Jung: Haut aus Stacheln. Jeder kann sein verhärtetes Ich abstreifen, das ist unsere Chance und Erlösung
Doris Weber: Er ist doch euer Junge! Gisela Mayer verlor ihre Tochter bei dem Amoklauf in Winnenden. Heute bittet sie darum, auch dem Täter menschlich zu begegnen
Klaus Hofmeister: Auf Krücken in den Mittelpunkt. Meine Kollegen spötteln: 'Na, ist dir eine Prachtbibel auf die Zehen gefallen?'