Beschreibung
Die enormen Fortschritte in der Medizin haben in vielen Bereichen weder die Gesundheit einzelner Patienten noch die der Bevölkerung insgesamt verbessert. In vielen Fällen führt Fortschritt zu unrealistischen Erwartungen. Der Fortschritt selbst ist maßlos - und er wird oft falsch verstanden. Das löst Fehlverteilungen aus, die Prävention wird vernachlässig und der finanzielle Druck bewirkt ein Übermaß an Medizin. Dabei ist weniger Medizin (sehr oft) mehr! Die hier beschriebenen Fallbeispiele machen deutlich, dass nicht nur der kranke Mensch behandlungsbedürftig ist, sondern auch das heutige Medizinsystem. Ein auf Wettbewerb und Rendite ausgelegtes Gesundheitswesen verursacht unnötige medizinische Untersuchungen und Behandlungen. Wie kann man sich davor schützen? Neben der Systemkritik werden Lösungsmöglichkeiten für eine humane Medizin aufgezeigt, damit der Mensch wieder im Mittelpunkt stehen kann.
Autorenportrait
Andreas S. Lübbe, geb. 1960 in Hamburg, Prof. Dr., Dr., hat sich nach seiner Ausbildung zum Hämatologen/Onkologen in Berlin sowie zum Physiologen und Biophysiker in Louisville, Kentucky, seit mehr als zwanzig Jahren der Rehabilitation von Krebspatienten verschrieben und leitet in Ostwestfalen eine onkologische Schwerpunktklinik. Im dgvt-Verlag erschien dazu 2018 "Wenn Rehabilitation und Inklusion gelingen, ist niemand behindert!". Darüber hinaus hat er eine Palliativstation aufgebaut und ein ambulantes Palliativnetzwerk gegründet. Er war in verantwortlicher Position in internationalen und nationalen Fachgesellschaften vertreten und ist sowohl an der Philipps-Universität in Marburg als auch am Universitätsklinikum Eppendorf in Hamburg in der Studierendenausbildung tätig. Als langjähriger Ärztlicher Direktor eines Klinikkonsortiums und Mitglied der Akademie für Ethik in der Medizin hat der Autor unmittelbaren Einblick in die Schnittstelle zwischen einer Medizin, die von ökonomischen Zwängen bestimmt wird, und einer, die versucht, den Menschen gerecht zu werden. In zahlreichen Publikationen beschäftigt er sich mit Fragen zur Palliativmedizin und äußert seine kritische Haltung zur Übermedizin, um neue Wege aufzuzeigen.