Beschreibung
In der Presse, im Rundfunk und in den Online-Medien finden sich vermehrt Berichte über Wissenschaft. Neuerdings gerät dabei die wissenschaftliche (Un-)Sicherheit der zugrunde liegenden Forschung in den Fokus öffentlicher Aufmerksamkeit. Schnell ist dann von Risiken die Rede. In ihrer Arbeit ringen Forscherinnen und Forscher darum, möglichst evidente, das heißt belegbare wissenschaftliche Ergebnisse zu erzielen. Damit verbunden ist häufig eine komplexe methodologische Debatte. Doch die Öffentlichkeit nimmt sie oft als Kontroverse, ja sogar als Streit zwischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern wahr.
Welche Rolle spielt dabei der Wissenschaftsjournalismus? (Wie) Gehen Journalistinnen und Journalisten mit fragiler und konfligierender Evidenz um? Und wie kann eine adäquate Kommunikation gelingen? Kann Öffentlichkeitsarbeit angesichts wissenschaftlicher Unsicherheit und Kontroversen für mehr Akzeptanz von Grundlagenforschung, aber auch von möglichen
Folgerisiken sorgen? Und wie gehen Laien am Ende damit um? Diesen und weiteren Fragen wird im vorliegenden Band nachgegangen.
Autorenportrait
Georg Ruhrmann, Prof. Dr., studierte Philosophie, Soziologie und Biologie in Marburg und Bielefeld. Im Jahr 1997 Rufe an die Technische Universität Ilmenau und an die Universität Jena, Lehrstuhl Grundlagen der medialen Kommunikation und der Medienwirkung. Sabrina Heike Kessler, Dr., Studium der Medienwissenschaft, Psychologie und Germanistischen Sprachwissenschaft in Jena. Seit 2011 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl Grundlagen der medialen Kommunikation und der Medienwirkung. Lars Guenther, Dr., Studium der Medienwissenschaft, Neueren Geschichte und Germanistischen Literaturwissenschaft in Jena. Seit 2010 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Grundlagen der medialen Kommunikation und der Medienwirkung.
Inhalt
I. Wissenschaftskommunikation zwischen Risiko und (Un-)Sicherheit
Georg Ruhrmann/ Sabrina Heike Kessler / Lars Guenther
Zwischen fragiler und konfligierender Evidenz: Wissenschaftskommunikation zwischen Risiko und (Un-)Sicherheit
Emma Weitkamp
Science, Media and Public Relations
II. Die Perspektive der Journalistinnen und Journalisten und Kommunikatoren
Markus Lehmkuhl / Hans Peter Peters
"Gesichert ist gar nichts!". Zum Umgang des Journalismus mit Ambivalenz, Fragilität und Kontroversität neurowissenschaftlicher truth claims
Christoph Klimmt / Alexandra Sowka / Arne Sjöström / Lara Ditrich / Mario Gollwitzer / Tobias Rothmund
Wie Journalisten mit sozialwissenschaftlicher Evidenz umgehen: Erkenntnisse aus einem Workshop
III.Mediale Darstellungen von Wissenschaft
Julia Serong / Marcus Anhäuser / Holger Wormer
Qualitätsveränderungen der Wissenschaftskommunikation am Beispiel medizinischer Themen
Jörg Haßler / Marcus Maurer / Corinna Oschatz
So gut wie sicher? Die Darstellung der Ungewissheit klimawissenschaftlicher Erkenntnisse durch Wissenschaft, Massenmedien und Politik
IV.Die Rezipientinnen und Rezipienten im Fokus
Julia Metag / Mike S. Schäfer / Katharina Kleinen-von Königslöw
Eisbär, Gletscher und Windräder Die Wahrnehmung von Klimawandel-Bildern in Deutschland
Sabrina Heike Kessler / Doreen Reifegerste / Lars Guenther
Die Evidenzkraft von Bildern in der Wissenschaftskommunikation
Jutta Milde / Berend Barkela
Wie Rezipienten mit wissenschaftlicher Ungesichertheit umgehen: Erwartungen und Bewertungen bei der Rezeption von Nanotechnologie im Fernsehen
Hannah Früh
Unsicherheitsbewältigung durch numerische Informationen? Bewertung abstrakter numerischer Informationen im Risikokontext
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