Beschreibung
Die russische Exklave Kaliningrad im Juni 1996 - das eingekesselte Königsberg im Januar/Februar 1945: dazwischen liegen fast fünfzig Jahre Kommunismus, in denen Kaliningrad als militärisches Sperrgebiet völlig vom Westen isoliert war. Mit den Königsberger Philosophen Immanuel Kant und Johann Georg Hamann im Gepäck, suchten Oskar Negt und Hans Werner Dannowski im Jahr 1996 nach Spuren ihrer Kindheit im ländlichen Ostpreußen, die 1945 abrupt beendet war. Sie haben den Verantwortlichen der Stadt und den jungen Kaliningrader viele Fragen gestellt: nach ihren Hoffnungen und Problemen, den Schwierigkeiten eines politischen und wirtschaftlichen Neuanfangs, nach der kulturellen Identität des russischen Kaliningrad und seiner Zukunft in einem vereinten Europa.
Autorenportrait
Oskar Negt, geboren 1934, gilt als einer der bedeutendsten Sozialwissenschaftler Deutschlands. Er studierte bei Max Horkheimer und Theodor W. Adorno und war von 1970 bis 2002 Professor für Soziologie in Hannover. Vor mehr als vierzig Jahren gründete er in Hannover die Glocksee-Schule. 2011 wurde Oskar Negt für sein politisches Engagement mit dem August-Bebel-Preis geehrt. Sein Werk erscheint im Steidl Verlag.