Beschreibung
Spätestens mit seinem oscarprämierten Scheidungsdrama "Nader und Simin - Eine Trennung" (2011) ist Asghar Farhadi (*1972) aus dem Schatten seiner berühmten iranischen Regiekollegen Abbas Kiarostami, Mohsen Makhmalbaf und Jafar Panahi herausgetreten. Er gilt als scharfer, mitunter sezierender Beobachter der urbanen iranischen Mittelklasse, der er sich auch in anderen seiner Werke, in "Feuerzauber" (2006) und "Alles über Elly" (2009) sowie dem ebenfalls mit dem Oscar ausgezeichneten "The Salesman" (2016), widmet. Mittlerweile gilt Farhadi, dessen intrikate, an Verwicklungen und Wendungen reiche Drehbücher seine Herkunft vom Theater nur allzu offensichtlich zu erkennen geben, als der international bekannteste und erfolgreichste Filmemacher aus dem Iran und zugleich konstante Größe im Kontext des Global Art Cinema.
Autorenportrait
Jörn Glasenapp, Studium der Germanistik, Amerikanistik und Anglistik in Göttingen; 1999 Promotion; danach Wechsel in die Kultur- und Medienwissenschaft; 2006 Habilitation; seit 2010 Inhaber des Lehrstuhls für Literatur und Medien an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Fotogeschichte, -ästhetik und -theorie; Filmgeschichte, -ästhetik und -theorie; Visual History; mediale Komik; Sigmund Freud.