Beschreibung
Ulrich Gehret ist niemand, der die Kunst mit einem Abenteuer verwechseln würde. Er lebt beides. Gehret, der 1944 im ostpreußischen Cranz geboren wurde, studierte in Berlin und Hamburg freie Malerei, doch schon bald zog es den Künstler in die Welt. Ulrich Gehret bereiste Südamerika, Mexiko, Trinidad und Tobago, nicht selten mit dem Motorrad. Immer entstand unterwegs Kunst, oft Bilder in der Größe von Satteltaschen, aber häufig bezog er in der Fremde ein Atelier. Als visuelle Notizen bezeichnet er seine Werke, die in Mischtechnik entstehen und auf den Betrachter wie Speicher von Seheindrücken wirken. Zu seinen Materialien gehören Pflanzen, Tierknochen, Schlangenhäute und Papierfragmente, meist sind die Bilder mit einer Paraffinschicht versiegelt. Wenn Ulrich Gehret seine Arbeiten mit einem schlichten Metallrahmen umschließt, sind sie noch nicht zum Abschluss gekommen. Die Bilder arbeiten weiter, das Wachs bekommt Risse, das Metall verändert sich, alles ist im Schwebezustand. Ulrich Gehret, der von sich selbst als einem "wogenden und wechselnden Ich" spricht, sucht das Offene nicht nur metaphorisch, er bereist das Meer mit einem Boot, dem er den bezeichnenden Namen "nota visual" gegeben hat. Die Publikation vereint nun sein bildnerisches mit seinem literarischen Werk. Auszüge aus seiner vielschichtigen und ausufernden Novelle "mamba-whaling" geben einen Einblick in diesen Wortkosmos und begleiten seine Bilder aus den letzten vier Jahrzehnten.
Autorenportrait
*1944 in Cranz/Ostpreußen, lebt in Berlin und Belém / Brasilien