Beschreibung
Hilda Monte gehört zu den außergewöhnlichen und neu zu entdeckenden Frauen des deutschen Widerstandes und Exils. 1914 in Wien geboren, wuchs sie in Berlin-Wilmersdorf auf und engagierte sich in jungen Jahren im 'Internationalen Sozialistischen Kampfbund' (ISK). Nach ersten Widerstandserfahrungen in Berlin und Köln ging sie zunächst ins Exil nach Paris (1934-1936), dann nach London. Wie viele politisch aktive Exilantinnen und Exilanten tauschte sie ihren Geburtsnamen - Hilde Meisel - gegen einen Widerstandsnamen ein: Hilda Monte. Nach dem Ausscheiden aus dem ISK 1939 ging sie eigene Wege und entfaltete eine intensive politische Arbeit in Großbritannien. Aus dem sicheren London unternahm sie eine Reihe verdeckter Missionen in das NS-Reich zur praktischen Unterstützung von Widerstandskreisen. Die wiederholten Reisen waren für sie als Sozialistin, Jüdin und Frau mit extremem Risiko verbunden. Ihren 'doppelten Widerstand' führte Hilda Monte über die gesamte Dauer des NS-Regimes und bezahlte ihn am Ende mit ihrem Leben. Bei der Rückkehr von einer letzten Mission nach Österreich wurde sie am 17. April 1945 an der Grenze bei Feldkirch erschossen. Im Oktober 1943 erschien ihr Hauptwerk 'The Unity of Europe', ein frühes Plädoyer für eine europäische Gemeinschaft als Bedingung für Frieden und wirtschaftliche Entwicklung. Beim Aufbau des von ihr erwarteten 'besseren Deutschland', geleitet von humanen Werten und sozialer Demokratie, sollte sie fehlen.