Beschreibung
Das Buch >Hagazussa, Heckensichten< umfaßt Gedichte von Peter Fuchs (Schirling und Ballustrade) und sensibel korrespondierende Bilder von Uli Reiter (Intus et Extra). Das Besondere daran ist, dass Peter Fuchs schon sehr bekannt ist: als >Hochstraktionist< der Theorie sozialer und psychischer Systeme, als Autor vieler Bücher und Aufsätze, die zwar mitunter in diese Theorie plastisch einführen, meistens aber doch allenfalls in einer Hinsicht auffallen: in der unbekümmerten Wahl einer komplexen Sprache, verknüpft mit exotisch anmutenden Themen. Nun also Gedichte! Ein absoluter Wechsel des Genres, ein gänzlich anderes Register des Weltzugriffs, keine Theorie - auf den ersten Blick. Andererseits heißt Theoria (Visio) soviel wie (Fern-)Sicht oder Schau, und niemand kann behaupten, dass diese Bedeutung auf wissenschaftliche Theorie eingeschränkt werden müsse, aber auch nicht, dass Lyrik, gemessen an Wissenschaft, unpräzise sei. Peter Fuchs, der wegen seiner Lust am Experimentieren nicht selten auch gescholten wird, würde sagen: Probat experiri. Es kommt auf den Versuch an. Dieser Versuch liegt jetzt vor. Hagazussa, das ist ein altes Wort für >Hexe<, für eine Dame, die auf der Hecke sitzt und deswegen nach zwei Seiten schauen kann. Das ist auch hier das Experiment.
Autorenportrait
Peter Fuchs, geb. 1949 in Dinkelsbühl, war von 1992 bis 2007 Professor für Allgemeine Soziologie und für Soziologie der Behinderung an der Hochschule Neubrandenburg. Er gilt neben Dirk Baecker, Rudolf Stichweh, André Kieserling, Armin Nassehi und Elena Esposito als einer der bekannteren Weiterentwickler der Gedankenwelt des Begründers der soziologischen Systemtheorie, Niklas Luhmann. Heute lebt er in Bad Sassendorf. Uli Reiter, geb. 1954, stammt aus Geislingen an der Steige (Bd. Württemberg) und lebt seit 1990 als Künstler, Autor und Marketingdienstleister in Lienzing bei Gstadt am Chiemsee.