Beschreibung
Ist es dir schon einmal so ergangen, dass du nicht wusstest, ob deine Phantasie dir einen Streich spielt oder ob das Abenteuer, das du gerade erlebst, wirklich stattfindet? Genauso ergeht es Christopher. An einem trüben Novembertag, als er sich mal wieder so richtig mies fühlt, passiert etwas, das sein ganzes bisheriges Leben auf den Kopf stellt. Ein Lichtwesen von einem anderen Stern sucht Kontakt zu ihm, sein Name ist Uraxis. Mit ihm erlebt Chris unglaubliche Abenteuer. In der Schule wächst der Druck und auch zu Hause fühlt er sich nicht wirklich angenommen. Kurzerhand verschwindet er mit Uraxis in eine andere Welt, in die der Lichtenergie. Er sieht die Erde und die Menschen nun in einem anderen Licht. Kommt Christopher wieder nach Hause zurück?
Autorenportrait
Maria Hertting, in Berlin geboren und auch hier lebend, arbeitete viele Jahre als Lehrerin für Biologie und Chemie an einer Gesamtschule. Sie begleitete Schüler und Schülerinnen bis zum Abitur, zog zwei leibliche Kinder groß und adoptierte nach dem Tode ihres Mannes im Jahre 2004 ein drittes Kind., ihren damals vier Tage alten Sohn. Kindern galt von jeher ihre Liebe. 'Kinder und Uhren soll man nicht ständig aufziehen. Man muss sie auch gehen lassen.' Dieses Zitat des Lyrikers Jean-Paul hat sie tief beeindruckt und sie immer wieder ermahnt, dass Kinder keine kleinen Erwachsenen sind, sondern Raum brauchen, sich zu entfalten. Nach dem Erziehungsurlaub reduzierte sie schrittweise ihre Arbeitszeit und gab ihren Beruf schließlich vor zwei Jahren auf. Seitdem widmet sie sich nur noch ihrem Sohn und ihrer zweiten Liebe, der Schriftstellerei. Schon in ihrer Kindheit schrieb sie Gedichte und Geschichten. Im November 2013 wurde ihr erster Roman 'F6103' veröffentlicht. Es folgten Gedichte und Kurzgeschichten in diversen Anthologien. Im Schweitzerhaus Verlag erschien Ende März 2014 die Kurzgeschichte 'Kleine feste Schneebälle treffen besser' in der Kurzgeschichtensammlung 'Nichts als Lügen'. 'Mein Freund vom Stern IsoOktarus' ist ihr erstes phantastisches Kinderbuch. www.mariahertting.de
Leseprobe
Ein seltsamer BesucherEs ist Sonntagnachmittag, einer jener langweiligen Sonntage im November. Der Himmel ist grau, es regnet schon seit Stunden. Die Regentropfen klatschen auf die Fensterscheibe, als würde ein Dutzend Feuerwehrleute mit ihren Rohren auf sie zielen. Die meisten Tropfen prallen vom glatten Untergrund ab. Einige vereinigen sich zu Rinnsalen, die immer breiter werden und sich ihren Weg an der glatten Scheibe herunter über die Hausmauer auf die Straße suchen. Chris starrt durch dieses Wirrwarr von Rinnsalen hinaus auf die gegenüberliegende Hausfront.Die kleinen Glasscheibenflüsse benutzen nicht immer den kürzesten Weg. Alle möglichen Formen entstehen. Merkwürdig: Das Glas sieht völlig glatt aus und dennoch schaffen es die Regenbäche nicht immer, senkrecht nach unten zu laufen. Sie spalten sich, machen einen Bogen um scheinbare Hindernisse herum " Staubkörnchen vielleicht, oder Erhebungen im Glas. Wer weiß das schon? Manchmal finden sie jedoch auf abenteuerlichen Wegen wieder zusammen.Im Zimmer ist es dunkel. Christopher macht kein Licht. Er genießt dieses Schauspiel und fühlt sich wie ein Riese, der auf eine gläserne Landschaft blickt " auf eine vertikale Welt. Vielleicht schwimmen in den winzigen Flüssen kleine Boote mit Menschen, die man mit dem stärksten Mikroskop nicht sehen kann. Vielleicht gibt es ein Mini-Universum direkt vor seiner Nase, und niemand weiß davon. Sein Blick durchbohrt die Scheibe. Das Nachbarhaus verschwimmt vor seinen Augen, und er ... verliert sich in der Unendlichkeit.Er weiß nicht, wie lange er so gestanden hat. Er hat die Zeit vergessen. Plötzlich meldet sich sein Gewissen. Die Hausaufgaben. Schule ist manchmal zum .... Wieso muss Hübner ihnen immer am Wochenende was aufgeben? Chris sitzt die Mathearbeit noch in den Knochen, die sie am Freitag geschrieben haben. Die hat er mit Sicherheit verhauen. Wieder eine Niederlage. In letzter Zeit häufen sich die schlechten Noten. In Deutsch ist er ja ganz gut, aber in Mathe ... Mathe müsste man abschaffen.Der Sturm nimmt zu. Plötzlich verschwindet der Himmel vollständig in einem grellen Licht. Nichts ist mehr zu sehen, außer ein weißes Strahlen. Sogar der Regen wird verschluckt.Ein Gewitter im November?Komisches Licht. Es blendet heller als ein Sommertag. Chris legt seine flache Hand wie einen Schirm vor die Augen. Der Schmerz ist unerträglich. Seine Pupillen verengen sich zu winzigen Punkten. Wo bleibt der Donner?Das Trommeln der Regentropfen, das vom Singen des Windes unterbrochen wird, ist leiser geworden. Und immer noch dieses Licht!Was ist das? Eine Stimme durchschneidet die Luft. Sie kommt von weit her, klingt dumpf und monoton, so als ob sie aus einem Computer oder sonst einer elektronischen Maschine kommt. Etwas Unwirkliches, Geisterhaftes geht von ihr aus. Chris versteht kein Wort. Er fröstelt. Dabei ist es im Zimmer doch ganz warm.Er nimmt die Hand von den Augen und schaut durch seine Wimpern. Das Licht sticht mit tausend Messern in die Augen und macht sie für den Bruchteil einer Sekunde blind. Er kann keine Einzelheiten erkennen. Plötzlich wechselt das Licht seine Farbe. Es ist nicht mehr weiß, sondern gelb. Täuscht er sich oder geht es nun langsam ins Grünliche über? Will sich ein Freund über ihn lustig machen? Chris reißt das Fenster auf. Kalter Wind schlägt ihm entgegen, und die feuchten Nadeln des Regens elektrisieren sein Gesicht. Sonst gibt es weit und breit nichts zu sehen als das, was er schon kennt. Die Hausfront gegenüber mit ihren Fenstern.«Was soll der Quatsch? Bist du das Olli? Mach" endlich deine Taschenlampe aus, du blendest mich.»Wütend schlägt er das Fenster wieder zu. Für einen Moment herrscht Ruhe. Auch das Licht ist verschwunden. Der Wind wimmert nur noch leise. Der Regen ist verhaltener geworden.Christopher wird im Januar schon vierzehn Jahre alt. Nie ist in seinem Leben etwas wirklich Aufregendes passiert. In diesem Moment spürt er instinktiv: Heute ist der Tag, an dem seine Lebensweiche in eine andere Richtung gestellt wird. Etwas Eigenartiges passiert hier, und er ist Z Widrigkeiten da draußen geschützt zu sein, muss er nun erkennen, dass seine Sicherheit nur Illusion gewesen ist.Die monotone Stimme spricht erneut zu ihm. Chris schaut sich hektisch um. Ist da jemand? Nein, niemand ist zu sehen. Er ist ganz allein im Zimmer. Dieses Mal gibt es nicht den Schatten eines Zweifels. Sie kommt aus dem roten Licht. Ja, er hat es genau gehört. Sie kommt aus diesem merkwürdigen Licht. Eine Gänsehaut bedeckt alle freien Stellen seines Körpers und ist eben dabei, sich auch über den restlichen Teil auszubreiten. Dieses Mal versteht er, was das Ding sagt.«Ja, du vermutest richtig, ich bin hier drinnen, in deinem Zimmer. Draußen ist niemand mehr. Überzeuge dich selbst.»Für den Bruchteil einer Sekunde zögert Chris, dann ist er entschlossen und löst zum dritten Mal den Fensterriegel, der immer etwas klemmt, aus seiner Verankerung und dreht ihn herum. Das Fenster springt auf. Wieder streift ein kalter feuchter Hauch sein Gesicht. Nur nebenbei bemerkt er den Geruch von frischer Luft.Nebelig wabernde Dämmerung verhüllt sein Gesicht. Die Lichtquelle von eben fehlt. Sie strahlt nicht mehr von außen in das Zimmer herein, nein: Nun schwebt sie mitten in seinem Zimmer. Wie kann das sein? Vielleicht hat er etwas übersehen, und das Licht kommt von der Seite. Er schaut nach links und gleich darauf nach rechts. Außer dem Regenvorhang ist nichts zu erkennen. Er beginnt zu frieren. Entschlossen drückt er das Fenster wieder zu. Noch einmal bringt ihn heute niemand mehr dazu, es zu öffnen.Als er sich umdreht, sieht er diesen kleinen roten Lichtball mitten in seinem Zimmer schweben. Er hüpft auf und nieder wie ein Pingpongball. Es hat fast den Anschein, als würde er sich über ihn lustig machen.Wie krank ist das denn? Ein roter Lichtball spricht mit ihm. Chris greift nach ihm, aber sowie seine Hand in die Nähe des roten Nebels kommt, bewegt sich dieser von ihm fort. Lebt dieses Ding etwa? Wieder sträuben sich seine Nackenhaare. Aber was soll schon sein? Ein Licht, na und! Warum jagt ein winziger Lichtpunkt ihm solche Angst ein?Die leise blecherne Stimme ist wieder zu hören. Chris hat das Gefühl, als käme sie aus dem Handy oder aus einem vom Computer gesteuerten Synthesizer.«Komm näher!»Warum nicht, denkt Chris. Was kann dieser Lichtzombie ihm schon anhaben? Gleich darauf bereut er seinen Mut. Das Licht ist mittlerweile so groß wie er geworden und schwebt dicht über dem Boden. All seinen Mut zusammen nehmend, läuft Chris auf diesen roten Nebel zu.Mit den Augen mustert er die Kugel. Die Oberfläche wabert auf und nieder wie die Wellen einer Wasseroberfläche. Das rote Licht beruhigt ihn. Es kommt ihm vertraut vor. Langsam, ganz langsam, immer zwei Schritte nach vorn und einen wieder zurück gehend, taucht er schließlich vorsichtig, mit den Händen sich vorantastend, in dieses diffuse Gebilde ein.Sowie seine Fingerspitzen von dem Nebel verschluckt werden, zieht er sie in Panik wieder zurück. Es ist nichts passiert. Sie befinden sich noch dort, wo sie hingehören und funktionieren einwandfrei. Auch hat er keine Schmerzen beim Eintauchen gespürt. Also ist der Nebel wohl harmlos. Er gibt sich einen Ruck und wagt einen zweiten Versuch. Die äußere Hülle der Kugel lässt sich ohne Widerstand durchbrechen. Mutig geht er in das Unbekannte hinein.Er findet sich im Innern einer Hohlkugel wieder, die nur von einer durchsichtigen Membran umgeben ist. Diese Haut erinnert an die Hülle einer Seifenblase.Eine Megaseifenblase, so groß, dass sein ganzer Körper darin Platz hat.Aus dieser Hohlkugel betrachtet, wirkt sein Zimmer fremd, ja unwirklich, weil in rotes Licht getaucht und perspektivisch verzerrt. Chris sieht sich im Innern der Kugel um. Könnte sie eine Art Raumschiff sein? Aber er verwirft den Gedanken sofort. Keine Geräte, kein elektronisches Display, nichts deutet darauf hin, dass er es mit einem Flugobjekt zu tun hat. Die Kugel ist vollkommen leer. Christopher ist enttäuscht.Die Zombiestimme meldet sich wieder. Die Kugelwand reflektiert sie mehrfach. Warum hat Chris das Gefühl, dass es seine eigene Stimme ist?«Ich bin Uraxis Luxorium Po
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