Beschreibung
Bei Menschen mit Lernschwierigkeiten besteht ein erhöhtes Risiko für eine Demenzerkrankung im Alter. Studien prognostizieren, dass sich die Anzahl der Betroffenen in den nächsten 10 Jahren verdreifachen und weiterhin ansteigen wird. Nicht nur Betreuungs-, Wohn- und Arbeitseinrichtungen, sondern auch Familien stoßen bei dieser Doppelbelastung an ihre Grenzen. Finden demente Menschen mit Lernschwierigkeiten in den aktuell gängigen Demenzstrategien überhaupt Beachtung? In diesem Buch werden aktuelle internationale Studienergebnisse wiedergegeben und anhand einer Befragung in Einrichtungen der Behindertenhilfe in Baden-Württemberg überprüft, wie es in der Praxis aussieht. Welche Strategien werden umgesetzt? Welche Lücken müssen geschlossen werden?Diese Publikation unterstützt die Forderung der Vereinigung "Mensch zuerst Netzwerk People First", dass die Bezeichnung "geistig behindert" abgeschafft und durch "Lernschwierigkeiten" ersetzt wird.
Autorenportrait
Christina Kuhn, geb. 1959, ist Kulturwissenschaftlerin, Pädagogin und Krankenschwester. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Demenz Support Stuttgart ist sie in den Themenfeldern Menschen mit Lernschwierigkeiten, Kunst und Kultur sowie Migration und Demenz aktiv.Anja Rutenkröger, geb. 1970, Dr., ist Pflegewissenschaftlerin und Krankenschwester. Ihre aktuellen Themenfelder als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Demenz Support Stuttgart sind Menschen mit Lernschwierigkeiten, Sport und Bewegung sowie Natur und Demenz.
Inhalt
InhaltTeil A1. Epidemiologie Demenz bei Menschen mit Down-Syndrom Lebenserwartung und Sterblichkeit bei Menschen mit Down-Syndrom Demenz bei Menschen ohne Down-Syndrom Zukunft der Behindertenhilfe 2. Alt werden/sein mit LernschwierigkeitenStudien zum Thema Alter bei Menschen mit Lernschwierigkeiten Alt werden mit Down-Syndrom Gesundheitliche Beeinträchtigungen bei Menschen mit Down-Syndrom Gebrechlichkeit Zukunft gestalten lernen 3. Medizinische ForschungsergebnisseAmyloid-Precursor-Protein und Beta-Amyloid-ProteinTau-ProteineChronisch oxidativer Stress Nervenwachstumsfaktor Neuroinflammation Fazit 4. Diagnostik bei Menschen mit Lernschwierigkeiten Gehirnveränderungen Frühsymptome Diagnostische Schwierigkeiten und Fehldiagnosen "Mild Cognitive Impairment" und Demenz Depression Schlafstörungen, Störungen des circadianen Rhythmus Reversible Demenzen Diagnostische Demenz-Stolpersteine Der diagnostische Pfad Kompetenz für Diagnostik 5. Assessments Testverfahren für Menschen mit Lernschwierigkeiten Forschung: Instrumente und Assessments Reliabilitäts- und Validitätsprüfung Weltweit: ein Instrument für alle Grenzbereiche: Sensorische Beeinträchtigungen oder Demenz? Epilepsie Empfehlungen für praktische Ärzte 6. "Hearing the voice" Selbstsicht der Betroffenen Das Problem der angemessenen Methode Alt werden Ansichten von Menschen mit Lernschwierigkeiten Gespräche führen mit Menschen mit Lernschwierigkeiten und Demenz Sichtweisen von Menschen mit Lernschwierigkeiten mit Demenz Das Forschungsfeld: Die subjektive Erfahrungswelt Betroffener Technische Systeme: was Menschen mit Lernschwierigkeiten davon halten Fazit 7. Angehörige von Menschen mit Lernschwierigkeiten und Demenz Familiengeschichten und Bewältigungsstrategien Empfehlungen für die Praxis Wissenslücken schließen Zukunfts- und Notfallplan für Familien 8. Mitbewohner/innen von Menschen mit Lernschwierigkeiten und Demenz Studiendesign nach Lynggaard& Alexander Die Zusammensetzung der Gruppe Bestandsaufnahme: Verhaltensveränderungen wahrnehmen Die Gestaltung der Gruppentreffen Stabilisierung des Zusammenarbeitens: Erweiterung des Ansatzes Fazit 9. Fachkräfte für Menschen mit Lernschwierigkeiten und Demenz Wechselseitigkeiten Bedürfnisse von Mitarbeiter/innen Fortbildungsbedarfe für Fachkräfte 10. Wohnen und Leben: Welche Ansätze werden diskutiert? Übergreifende konzeptionelle Ansätze Wo leben Menschen mit Lernschwierigkeiten in Deutschland? Ein Umzug als Alternative? Wohnen und Leben in Großbritannien Wohnen und Leben in Australien Demenzgerechte Umweltgestaltung Fazit 11. Biografie und Erinnerungspflege Studienansätze im Feld Erinnerungspflege und Biografiearbeit Biografiearbeit als Bildungsprozess Identität stärken durch Biografiearbeit und Erinnerungspflege Life Story Work Studien zu Life Story Work Technische Angebote für die Erinnerungspflege Wohlbefinden fördern durch Erinnerungen Fazit 12. Palliative Pflege Herausforderungen für die pflegerische und medizinische Betreuung Ethische Herausforderungen am Lebensende Schmerz Praxisempfehlungen Fazit 13. Nationale Leitlinien und Strategien Empfehlungen aus Großbritannien Aktionsplan aus USA Praxisnaher Leitfaden aus Australien Fazit Teil B14. Empirische Befunde: Praxiserhebung Stichprobe Wohnen Arbeiten Förder- und Betreuungsbereich Fazit 15. Ergebnisse der Telefoninterviews Pflegestützpunkte: Ergebnisse Demenzfachberatungsstellen: Ergebnisse Fachkliniken: Ergebnisse Was Angehörige bewegt Schlussfolgernde Zusammenfassung Anhang: Überblick Projekte in Deutschland
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