0

Hamburg - Deine Morde. Die Moral eines Killers

eBook - Harald Hansens 1. Fall

Erschienen am 02.08.2011
CHF 10,50
(inkl. MwSt.)

Download

E-Book Download
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783862820528
Sprache: Deutsch
Umfang: 324 S., 0.61 MB
Auflage: 1. Auflage 2011
E-Book
Format: EPUB
DRM: Digitales Wasserzeichen

Beschreibung

Ein prominenter Hamburger Schönheitschirurg wird in seiner Praxis ermordet aufgefunden. Harald Hansen, Hauptkommissar der Mordkommission, übernimmt den Fall. Er sieht Parallelen zu früheren Morden und glaubt an einen Auftragskiller als Täter. Hansen hat einen höchst riskanten Plan, den er im Alleingang verwirklichen will. Doch er gerät bald in Schwierigkeiten. Der neue Kollege Thomas Bernstein wird misstrauisch und die russische Mafia schätzt seine Schnüffelarbeit überhaupt nicht. Hansen weiß nicht, wem er noch vertrauen kann. In seinem verbissenen Kampf für Gerechtigkeit ist er in der Wahl seiner Mittel nicht zimperlich und läuft Gefahr, selbst die Grenze zur Kriminalität zu überschreiten.

Autorenportrait

Andreas Behm, Jahrgang 1957, studierte einige Semester Philosophie und Literaturwissenschaften, bevor er den Weg vieler Geisteswissenschaftler beschritt und Taxiunternehmer wurde. Später arbeitete er als Einzelhandelskaufmann. Bis 2008 war er als selbstständiger Modellbahnhändler tätig.

Leseprobe

Aus Kapitel 1:[]Paul Hartfeld (ein neues Gesicht verlangte einen neuen Namen) hängte seinen Mantel an die Garderobe, warf mit einem eleganten Schwung seinen Hut auf die Ablage der Garderobe und ging in das kleine Wohnzimmer. Auf der Anrichte standen mehrere Flaschen mit alkoholischen Getränken zur Verfügung. Er zögerte kurz und wählte dann den 12 Jahre alten schottischen Whisky. Das schwere Bleikristallglas goss er halbvoll und nahm einen kräftigen Schluck. Nun spürte er sich wieder.Das zu deftige Abendessen lag schwer in seinem Magen. Vielleicht half der Whisky. Gegen das Andere, das schwer in ihm lag, konnte der Whisky nicht helfen. Auch wenn der Chirurg kein sympathischer Mensch gewesen war, tat es Hartfeld leid, ihn getötet zu haben. Der Mann hatte gute Arbeit an seinem Gesicht geleistet. Doch Hartfeld konnte es sich nicht leisten, irgendwelche Brücken zu seinem alten Leben zu hinterlassen. Martin Schmidtbauer ist tot, es lebe Paul Hartfeld!Er räkelte sich auf der Couch, doch etwas drückte gegen seinen Bauch. Die Walther steckte noch immer in seinem Hosenbund. Er stand auf, zog die Waffe heraus und legte sie neben die Whiskyflasche auf die Anrichte. Er nahm sich vor, sie später zu reinigen, was ungewöhnlich für ihn war. Die Flasche nahm er mit zum Wohnzimmertisch und schenkte nach.Das Ziel war fast erreicht. Er hatte eine neue Identität, ein neues Gesicht und eine neue Wohnung. Ein Auftrag noch, dann würde er für immer aus Deutschland verschwinden. Die Vorbereitungen hatten ihn Monate gekostet. Diverse Operationen und viele Schmerzen lagen hinter ihm. Die Nerven seiner Unterlippe erholten sich nur langsam von der Opera¬tion an seinem Unterkiefer und dem Kinn. Manchmal fühlte es sich an, als ob ihm jemand ein Nadelkissen auf die Haut drückte. Am Anfang lief ihm oft Speichel aus dem Mundwinkel, ohne dass er es merkte. Auch das Trinken war schwierig, so als hätte er gerade eine Betäubungsspritze beim Zahnarzt bekommen. Inzwischen funktionierte alles schon viel besser.Die neuen Papiere schienen perfekt zu sein. Der Fälscher, der sie erstellt hatte, arbeitete schon seit Jahren für ihn. Hartfeld hatte kurz überlegt, ob er Johnny auch töten müsste, sich dann aber dagegen entschieden. Dieser Mann war absolut verschwiegen und ein alter Hase in seinem Geschäft. Man konnte sich auf ihn verlassen, was man von dem Chirurgen in Bezug auf ein mögliches Verhör sicher nicht behaupten konnte. Seine Personendaten hatte Paul Hartfeld von einem Obdachlosen mit Leberzirrhose und sehr geringer Lebenserwartung. Der streunte nun mit viel Geld (falls es nicht schon versoffen war) und einem Pass auf den Namen Martin Schmidtbauer durch Hamburg. Hartfeld hatte sich mit ihm, dem originalen Hartfeld, eine Stunde lang unterhalten, um dann festzustellen, dass nicht nur die Leber, sondern auch das Gehirn des Mannes dem Alkoholgenuss nicht mehr standhalten konnte. Sein Spitzname unter den Tippelbrüdern war aus unerfindlichen Gründen Toni, und das war so ziemlich alles, was in Tonis Gehirn von seiner Person übrig geblieben war. Selbst wenn irgendein eifriger Polizist Toni finden sollte, bevor er das Zeitliche segnete, würde diese Spur bei Martin Schmidtbauer enden. Wahrscheinlicher war jedoch, dass Schmidtbauer bald ein staatlich finanziertes Begräbnis bekäme. Zum ersten Mal seit Jahren machte sich in Paul Hartfeld ein Gefühl von Vorfreude breit, Vorfreude auf ein Leben ohne Verfolgungsängste.

Informationen zu E-Books

Individuelle Erläuterung zu E-Books