Beschreibung
James wäre wirklich ein schrecklicher Name. Für Stefan Bond stand schon früh fest: "Ich werde Detektiv." Schließlich hat er es bereits im zarten Alter von 8 Jahren mit Raffinesse und Mut fertig gebracht, den dubiosen Gesprächspartner seiner Mutter zu entlarven, der ihr jeden Sonntag für Kinderohren unverständliche Dinge ins Telefon säuselte. Nun, im Alter von 41 Jahren, sieht er - mittlerweile Kriminalhauptkommissar in München - sich mit einer Mordserie konfrontiert. Die vorhandenen Tatortspuren hätten normalerweise für ein Dutzend Fälle ausgereicht. Trotzdem ist es ihm in diesem Fall nicht möglich, eine Verbindung zwischen der unbekannten 16-Jährigen, der ermordeten Prostituierten aus der SM-Szene und dem schwulen Banker herzustellen. Doch nicht nur der Job schlägt dem Kommissar stark aufs Gemüt, sondern auch die Frauen seines privaten Umfeldes, mit denen er sich täglich auseinandersetzen muss. Da wäre seine Mutter, die seit neuestem zusammen mit seiner besten Freundin eine ungebetene Schnüffeltour durch sein Privatleben veranstaltet, seine Ex-Frau, die der festen Ansicht ist, er müsse als Mister Allzuständig gerade mal nebenbei die verschwundene Tochter ihrer Freundin finden, und seine Männer verschleißende Schwester, die ihm auch immer wieder Probleme bereitet. Und dann ist da noch diese eine Frau, die ihn am allermeisten beschäftigt: Seine kürzlich wieder gefundene große Jugendliebe, die im Begriff ist, sein Herz ein zweites Mal zu brechen.
Autorenportrait
Jochen Geißel ist 1961 in Koblenz geboren, wo er auch heute mit seiner Frau, zwei Kindern und den Schildkröten Watson& Holmes lebt. Seit seiner Schulausbildung und dem anschließenden Studium verbringt er den Großteil seines Arbeitstages hinter dem Schreibtisch einer Kommunalverwaltung an Rhein und Lahn. Schon seit frühester Jugend zählt das Lesen zu seinen größten Hobbys, dem er auch heute noch nahezu täglich nachgeht. Und irgendwann stand dann für ihn fest, dass er genügend spannende Geschichten gelesen habe, um nun selbst eine eigene schreiben zu können. Mit seinem ersten Roman "Frühblüher schneidet man später" feiert er jetzt Premiere als Kriminalbuchautor.
Leseprobe
Aus Kapitel 8:15:30 UhrJetzt hatten sie also das Malheur. Noch eine Tote und schon wieder mit sexuellem Hintergrund. Und, was natürlich ansonsten noch niemand wissen konnte, Müller hatte es offensichtlich auch erwischt. Aber ob die Polizei hierzu überhaupt irgendwann mal Erkenntnisse erhalten würde, war ihm natürlich völlig unklar. Der Italiener hatte ihm hiervon am Telefon zwar erzählt, aber keine weitergehenden Erklärungen abgegeben. Wer weiß schon, in welchem Loch der Müller hatte verschwinden lassen.Wie hatte er Paul Müller nur erwischen können? Und vor allem, was hatte er von ihm gewollt? Offensichtlich hatte er es aber nicht bekommen, denn die Sache war noch nicht zu Ende. Er hatte ihm gesagt, es sei jetzt wichtig, dass sie den zweiten Täter finden würden und er auch diesen dann wieder vor der Polizei in die Finger bekäme."Damit Sie den Scheißkerl ebenfalls noch umbringen können", hatte er ihm ins Telefon gebrüllt."Na und", kam die lapidare und eiskalte Antwort, "wäre das nicht verdient nach dem, was er mit dem Mädchen alles veranstaltet hat?""Aber Sie können doch nicht durch die Gegend laufen und einfach so Leute umbringen! Und ich helfe Ihnen dabei jedenfalls nicht mehr. Hätte ich gewusst, was sie vorhaben, hätten Sie von mir nicht eine einzige Information bekommen", das sagte er sich zumindest in seiner Theorie vor."Wer hat denn überhaupt behauptet, dass ich den Typen umgebracht habe? Ich habe ihnen nur gesagt, dass er tot ist, mehr nicht. Und jetzt stellen Sie sich nicht so an, sonst sind Sie geliefert, das schwöre ich Ihnen", war die drohende Reaktion des Italieners gewesen und die Angst war ihm dabei wieder eiskalt den Rücken runtergelaufen. Wie konnte er das nur abwenden? Musste er da wirklich ohne Ausweg mitspielen? Aber hier ging es nicht mehr nur noch um seinen Ruf, seine Stellung und sein Ansehen, hier ging es offensichtlich jetzt um wesentlich mehr, schlimmstenfalls sogar um seine Gesundheit oder gar sein Leben. Müller hatte er schon auf dem Gewissen und nun bedrohte dieser Scheißkerl tatsächlich auch sein Leben und er konnte überhaupt nichts dagegen tun. Er kannte ja nur diese Furcht einflößende Stimme vom Telefon und würde den Kerl nicht einmal erkennen, wenn er nur einen Meter entfernt von ihm stünde."Hören Sie gut zu", sagte die Stimme am Telefon, jetzt wieder etwas ruhiger, "die beiden besitzen etwas, das mir gehört und das ich wieder haben will. Müller hatte es aber offensichtlich nicht, daher muss ich vor der Polizei mit dem anderen Typen reden. Wenn er mir mein Eigentum herausgibt, verschwinde ich und Sie sind aus dem Schneider. Also helfen Sie mir, dann sind Sie mich vielleicht schneller los als erhofft. Anderenfalls "Der Italiener hatte den Satz nicht zu Ende gesprochen, sondern einfach nur mittendrin aufgelegt. Dramaturgisch geschickt, denn die unausgesprochene Drohung beflügelte automatisch die Fantasie seines Gesprächspartners und vergrößerte zusätzlich die ohnehin schon vorhandene Panik.Aber nicht nur das. Zum allerersten Mal hatte dieser Mistkerl nicht aufgepasst. Er hatte ihn einwickeln und sich weiterhin seiner Mitarbeit versichern wollen und dabei war ihm dummerweise ein Fehler unterlaufen. Nur ein kleiner, aber der würde ihm möglicherweise in Zukunft noch richtiges Kopfzerbrechen bereiten. []
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