Beschreibung
Vielleicht braucht es eine Generation, bevor der Blick auf die eigene, die lokale Geschichte der Zeit von 1933 bis 1945 möglich wird. Besonders dann, wenn sie so exemplarisch die Deutsche Geschichte jener Zeit spiegelt, wie das in Herrlingen der Fall ist. Seit dem 2. Weltkrieg und dem erzwungenen Selbstmord des Generalfeldmarschalls Erwin Rommel auf der Herrlinger Gemarkung, ist der kleine Ort, heute Teil der Gemeinde Blaustein, auf der historischen Landkarte präsent. Denn Rommel lebte nicht nur für knapp zwei Jahre hier, er liegt auch auf dem örtlichen Friedhof begraben. Sein Wohnhaus, die sog. Rommelvilla ist ein exemplarischer Ort für die deutsche Geschichte bis 1945. Herrlingen ist aber auch als pädagogische Provinz seit 1926 bedeutend: Reformpädagogische Kinderheime und Landschulheime von Anna Essinger und Hugo Rosenthal sowie ein Jüdisches Altersheim während der Nazi-Herrschaft prägten das schwäbische Dorf in der Nähe Ulms. Martin Buber, Gertrud Kantorowicz, Hanns und Odette Arens, die Gruppe 47, Albrecht Goes und Elazar Benyoetz sind weitere Persönlichkeiten, die nach Herrlingen kamen und dort wirkten.