Beschreibung
Ob es sich um merkwürdige Blickkontakte, Exzesse in der Socken-Mode, den Genuss lebendiger Oktopusse, traurige Bemerkungen zum Glück oder die mysteriöse Choreographie des Sich-nicht-Berührens in überfüllten U-Bahnen handelt: Diese Fragmente gehen von so erstaunlichen wie befremdlichen Aspekten des japanischen Alltags aus, erzählen sie literarisch, erweitern sie ins Philosophische und verorten sie in ihrem kulturgeschichtlichen Kontext. In ihrer Form schwanken sie zwischen Tagebuch, Aphorismus und Essay und erinnern an das Ausschnitthafte japanischer Tuschezeichnungen. Lang belichteten Momentaufnahmen vergleichbar zeigen sich diese Texte immer von neuem fasziniert von der Magie kleiner, scheinbar belangloser Verhaltensweisen. Der Autor, der mehrere Jahre in Japan gelebt hat, vertritt die Meinung, dass sich die Eigenheiten einer Kultur nicht nur an berühmten Sehenswürdigkeiten, sondern auch an Gestik, Mimik, Umgangsformen und Bewegungsmustern ihrer Menschen ablesen lassen. Sein Buch ist eine Einladung, ihn auf seiner Expedition in das Dickicht des fernöstlichen Alltags zu begleiten und leicht zu übersehende Details der japanischen Kultur aufzuspüren und zu reflektieren.