Der europäische Realismus im 19. Jahrhundert stellt sich nicht als eine einheitliche Bewegung dar, sondern ist durch eine Fülle von spezifischen nationalliterarischen Entwicklungen und Erscheinungsformen gekennzeichnet. Im vorliegenden Band, der auf ein internationales Symposium zurückgeht, werden die unterschiedlichen thematischen und stilistischen Varianten realistischen Erzählens in England, Frankreich, Rußland, Belgien, Spanien, Italien, Polen, Deutschland und in der niedersorbischen Literatur beleuchtet und zugleich die verschiedenen Ausprägungen der Realismusprogrammatik in den 'kleinen' und 'großen' Literaturen Europas verdeutlicht. Neben den Werken und Repräsentanten des europäischen Realismus geht es in dem Band weiterhin um Vorstadien des Realismus, um die Realismuskritik im 19. und 20. Jahrhundert und um die Abgrenzung zwischen Realismus und Naturalismus insbesondere in Spanien, Italien, Belgien und Polen.