Beschreibung
Das Buch ist ein Zeugnis der Arbeit der AG Interpäd (Arbeitsgruppe Interkulturelle Pädagogik) an der Leibniz Universität Hannover im letzten Vierteljahrhundert Interpäd ist eine der ersten interdisziplinären universitären Einrichtungen, die sich mit Problemen der Entwicklungsländer, der Migration und Nachhaltigkeit beschäftigen. Behandelt werden Themen der Globalisierung, der internationalen Finanzkrise, Migration, nachhaltigen Entwicklung, des Bevölkerungswachstums und der Rolle von Religion in gesellschaftlichen Transformationsprozessen bis hin zum Globalen, Interkulturellen/Transkulturellen Lernen und zur mehrsprachigen Erziehung der Kinder.
Autorenportrait
Der Herausgeber:Asit Datta, Prof. Dr., geb. 1937 in Midnapore, Westbengalen, Indien, Soziologe und Erziehungswissenschaftler, seit 1974 an der LUH Hannover, 2002 emerit., Mitbegründer und Leiter der AG Interpäd (Interkulturelles Lernen und Entwicklungspädagogik) (1985-2002), seit 2002 deren Vorsitzender h. c.
Leseprobe
Asit Datta Einleitung "Ein Haus stirbt nicht, das einen Gast willkommen heißt." Afrikanisches Sprichwort Wir haben genug soziale und Verteilungsprobleme innerhalb unserer Gesellschaft und zwischen den Staaten. Eine berechtigte Frage wäre deshalb, warum wir uns in diesem Buch mit der Zukunft der Migration beschäftigen. Die Antwort ist komplex: Die Zukunftsforschung ist keine Flucht aus der Gegenwart. Und Migration ist Alltag, nicht nur für Europa. Die meisten Länder weisen eine große kulturelle Vielfalt auf. Über die Hälfte aller Länder weltweit hat einen Anteil über 25 Prozent an ethnischen und religiösen Minderheiten, in weiteren 17 Prozent der Länder variiert der Anteil zwischen 10 und 25 Prozent, nur ein Drittel der Länder hat einen Anteil von weniger als 10 Prozent (UNDP 2003, 37). Diese Vielfalt ist zumeist auf Migration zurückzuführen. In Europa hat man den Eindruck, dass Migranten mehrheitlich nach Europa strömen. Tatsächlich gehen aber 70 Prozent aller Migranten weltweit woanders hin. Unter den ersten zehn Ländern mit dem höchsten Anteil von Migranten befindet sich nur ein einziges europäisches Land mit einem 25-prozentigen Anteil von Migranten an der Bevölkerung, und das ist die Schweiz an siebter Stelle. An erster Stelle stehen die Vereinigten Arabischen Emirate mit einem Anteil von 68 Prozent. (UNDP, 109) Europa wird, so die allgemeine Annahme, in Zukunft wegen der negativen demografischen Entwicklung auf längere Sicht auf Migranten angewiesen sein. Die Zukunft kann man nur planen, wenn man in der Lage ist, Gegenwartsprobleme zu lösen. Dies ist Voraussetzung für die Zukunftsgestaltung. Deswegen gehen Regierungen aller Länder regelmäßig in Klausur (vgl. z. B. "Die Kanzlerin lädt zur Zukunftsklausur", in: HAZ, 10./11.4.2010). Diese Planungen beziehen sich meist auf die Zeit bis zur nächsten Wahl. Die wissenschaftliche Zukunftsforschung ist nicht an Wahlperioden gebunden und kann deshalb einen längeren Zeitraum berücksichtigen. Lange bevor Flechtheim 1941 den Begriff "Futurologie" in den deutschen Sprachraum eingebracht hat, gab es auch Zukunftsforschung und erschienen Zukunftsromane von Jules Verne und H. G. Wells. Auch der Klassiker von George Orwell 1984 (geschrieben im Jahre 1948) beschreibt die Befürchtung, wie eine Gesellschaft in Zukunft total überwacht werden kann ("Big Brother is watching you"). Drei Jahre zuvor hatte Orwell Animal Farm geschrieben, auch eine Beschreibung einer totalitären Gesel
Inhalt
InhaltAsit DattaEinleitungGrundannahmenSharon BederGlobalisation: Before and After the CrisisAsit DattaWeltbevölkerung, Klimawandel und Migration Saskia SassenEurope's Migrations: The Numbers and the Passions Are Not NewChristoph ButterweggeGlobalisierung, Zuwanderung und Sozialstaatsentwicklung GrundfesteHarry NoormannMenschenrechte und die Religion/en Neville AlexanderEnough is as good as a feast Dietmar BolschoBildung für Nachhaltige Entwicklung Gregor Lang-WojtasikZukunft des globalen Lernens GrundproblemeDirk Jacobs/Karen Phalet/Marc SwyngedouwAssocational membership of ethnic minorities and perception of group discriminationKatrin HauenschildTranskulturalität - (k)ein Leitbild für die Weiterentwicklung interkultureller Bildung?Marion Döll/Inci DirimBilinguale Bildung Erol YildizMigration und Diversität im Zeichen der GlobalisierungIsabel SieversTransmigration als zukünftiger Regelfall?Die Autorinnen und Autoren
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