Beschreibung
Zürich hat seine Reformation gefeiert. Im Anschluss an die Luther-Dekade in Deutschland, aber auf eigenständige Weise - aus dezidiert gesellschaftlicher Sicht. Als 'Langzeit-Festival' konzipiert, wurde über einen Zeitraum von nahezu zwei Jahren ein vielfältiges Kulturprogramm realisiert, das sich mit der Reformation in Zürich und deren zentraler Figur, Huldrych Zwingli, auseinandersetzte. Die Reformation als historische Zäsur, die die Entwicklung Zürichs in hohem Masse geprägt hat und mehr denn je ambivalent wahrgenommen wird: Zwingli steht nicht nur für religiöse Erneuerung, Selbstermächtigung und politischen Mut, sondern vielen auch für moralische Rigidität und Lustfeindlichkeit, die das Zürich von heute überwunden glaubt. In der kritischen Auseinandersetzung mit der Reformation, ihren Errungenschaften und ihrem Nachhall ging es der künstlerischen Leitung, bestehend aus Barbara Weber und Martin Heller, darum, die Situation mit einem heutigen Blick zu betrachten, weiterführende Fragen zu stellen und mit einem breiten Publikum zu teilen. Das vorliegende Buch fasst in Bild und Text sämtliche Aktivitäten zum Zürcher Reformationsjubiläum anschaulich und in attraktiver Buch-Form zusammen.
Autorenportrait
Martin Heller ist Kulturunternehmer und vormaliger Direktor des Museums für Gestaltung in Zürich. Er war künstlerischer Direktor der Schweizerischen Landesausstellung Expo.02 sowie Intendant der Europäischen Kulturhauptstadt Linz 2009. 2011-2015 leitete er für das Humboldt Forum Berlin das Humboldt Lab Dahlem. Barbara Weber ist von Zürich aus als Regisseurin, Kuratorin und Intendantin tätig. Sie arbeitete u. a. am Maxim-Gorki-Theater Berlin, den Münchner Kammerspielen, den Salzburger Festspielen und den Wiener Festwochen. 2008-2013 war sie Ko-Direktorin des Theaters Neumarkt in Zürich.