Beschreibung
Jonas Carex, fünfzigjährig, Kunsthändler und Schriftsteller, kehrt nach dreißig Jahren ausgebrannt nach Fribourg zurück. Auf der Suche nach seiner verlorenen Heimat irrt er von Bar zu Bar, von Bordell zu Bordell, von Kirche zu Kirche. Er wird dabei verfolgt von den Erinnerungen an die Lehrer und Priester von damals. Sie ließen ihn, der aus einem streng calvinistischen Elternhaus stammt, die Philosophie, Gott und die katholische Mystik entdecken. Da trifft er seine Jugendfreundin wieder. Erschreckt muss Jonas erfahren, dass sie ohne sein Wissen einen Sohn von ihm hatte, der mit siebzehn gestorben ist. Im Glauben an die absolute Liebe und an die Wiedergeburt des Sohnes versucht Jonas, ein neues Leben zu beginnen. Doch im Verlauf seiner Odyssee durch Himmel und Hölle entdeckt er das Unvermeidliche: 'Es gibt keine Auferstehung.' Die Geborgenheit, die er in der Liebe, in Fribourg mit seinen Spelunken und seiner Spiritualität, im Glauben sucht, hält er nicht aus, sie wird für ihn zum Gefängnis, aus dem er wieder ausbrechen muss.
Autorenportrait
Jacques Chessex (1934-2009), geboren in Payerne, gehört zu den bedeutendsten französischsprachigen Autoren der Schweiz. Nachdem er sich zunächst mit Gedichten, dann mit Prosaarbeiten (u.a. "Leben und Sterben im Waadtland") einen Namen gemacht hatte, gelang ihm 1973 der internationale Durchbruch mit seinem Roman "Der Kinderfresser", für den er als erster Nichtfranzose und bisher einziger Schweizer mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet wurde. Sein umfangreiches Werk umfasst Lyrik, Romane, Erzählungen und Essays.