Beschreibung
Nach vierzig Jahren Ehe ziehen Vincent und Florence in ein kleines Haus nach Spanien. Nicht ganz freiwillig, denn ihre Wohnung in Genf wird luxusrenoviert, und eine erschwingliche Alternative liess sich nicht finden. Während Vincent immer trübsinniger wird und sich in die selbstgewählte Isolation zurückzieht, blüht Florence auf. Die neue Umgebung gibt ihr die Lust am Leben zurück, sie lehnt sich auf gegen das Altwerden und Vernünftigsein, gegen die Resignation, der Vincent sich ergibt. Mehr noch: Sie entdeckt einen Teil ihres Selbst wieder, den sie während Jahrzehnten verdrängt hatte: sie, die in ihrer Jugend hatte Schriftstellerin werden wollen und den Schritt trotz ihres erfolgreichen Erstlings nicht gewagt hatte, fängt wieder mit Schreiben an. Und sie verliebt sich in das neue Land, seine Menschen, seine Kultur, seine Landschaft und die zwei Meere, die sich in La Punta de Tarifa vereinigen. Mit 'La Punta' erweist sich Yvette ZGraggen einmal mehr als grosse Menschenkennerin und feinfühlige Erzählerin.
Autorenportrait
Yvette ZGraggen, geboren 1920 in Genf. Nach langjähriger Tätigkeit beim Internationalen Komitee vom Roten Kreuz, für das sie u.a. in Italien und Paris arbeitete, war sie als Übersetzerin und viele Jahre als Mitarbeiterin von Radio Suisse Romande tätig. Mit vierundzwanzig Jahren veröffentlichte sie ihren ersten Roman, La Vie attendait, der ein grosser Erfolg wurde. Seither publizierte sie zahlreiche Werke - Romane, Erzählungen und Hörspiele -, von denen etliche ins Deutsche übersetzt wurden. Für ihr Werk wurde Yvette ZGraggen mehrfach ausgezeichnet, u.a. erhielt sie 1951 für ihren Roman LHerbe doctobre (Oktobergras) und 1996 für ihr Gesamtwerk den Preis der Schweizerischen Schillerstiftung sowie für die Erzählung Les Années silencieuses (Die Jahre des Schweigens) 1982 den Preis der Genfer Schriftstellergesellschaft. Ihr Roman La Punta wurde 1992 mit dem Prix des Auditeurs de la Radio Suisse Romande gewürdigt. Yvette ZGraggen starb 2012 in Genf.