Haben Sie auch die Schnauze schon so voll von Schafen? Hier ein Schaf, dort ein Schaf, da drüben ein Schaf. Überall nur Schafe. Und mittendrin Sie. Irgendwann muss Schluss sein mit Schafen. Irgendwann reicht es einfach. Und dieses Irgendwann ist jetzt. Sie haben sich geschworen: Nie mehr ein Schaf! Weder ein GemeinSchaf noch ein WirtSchaf noch ein FreundSchaf. Und da sitzen Sie nun. In einem netten, kleinen Lokal. Auf Ihrem Tisch steht eine sprudelnde Schartnerbombe - ein herrliches Getränk, um die Hitze des Tages zu vertreiben. Der Abend verheißt ruhige und entspannte Stunden. Die Vögel zwitschern noch ihren letzten Gruß. Um Sie herum fröhliche Gesichter ob des überstandenen Arbeitstages. Kein Schaf in Sicht. Gut so. Alles ist schön und friedlich. Bis [.]

Anna Derndorfer: Es geschah an einem Frühlingsmorgen. Anna Derndorfer hatte Konzertfach Violine, Instrumental- und Gesangspädagogik sowie das Lehramt für Italienisch und Latein an den Universitäten Wiens abgeschlossen, nebenbei Dolmetsch-Kurse besucht und fünf Jahre eifrig an diversen Gymnasien unterrichtet. Inmitten des morgendlichen Vogelgezwitschers trat plötzlich das Schaf in ihr Leben. Es zwang sie, ihren Job zu kündigen, auf Reisen zu gehen, und legte ihr fortan immer wieder Steine in den Weg (der sich beim zweiten Blick ohnehin als der falsche entlarvte). Aktuell ist die Autorin als Geschäftsführerin der Schreibagentur Anna Derndorfer tätig. Sie schreibt, korrigiert, hält Vorträge und Workshops und berät bei textuellen Hürden. Ihr Schaf begleitet sie dabei auf Schritt und Tritt.