Beschreibung
Ökonomie 3.1 basiert auf der These, dass eine Volkswirtschaft, die zum Nutzen der Konsumenten und der Produzenten produzieren soll, in einem Wettbewerb stehen muss, der auch die Produktionsbedingungen berücksichtigt. Soziale Belastungen, die am Ende der Produktionskette auftreten und deren Kosten bislang sozialisiert worden sind, fließen in Ökonomie 3.1 in den "wahren" sozialen Preis ein. Wettbewerber, die sozial verträglich produzieren, erlangen Wettbewerbsvorteile gegenüber denjenigen, die sozial unverträglich produzieren. Der Begriff Sozialverträglichkeit wird hierbei weit gefasst, er enthält drei grundlegende Parameter: erstens die Produktqualität oder die Qualität der angebotenen Dienstleistung, zweitens die betrieblichen Produktionsbedingungen, drittens vom Betrieb erstellte Sozialleistungen. Die Herstellung eines solchen, von uns bezeichneten Social Skilled Market, gelingt durch Zertifizierung von Produkten und Dienstleistungen. Auf dieser Zertifizierung basiert die steuerliche Einteilung. Je höher die Bewertung auf der ZSSP-Skala zwischen 1 (Minimum) und 4 (Maximum), desto geringer der Steuersatz und desto höher die Verbraucheranerkennung infolge der Transparenz der erlangten Zertifi-zierung. Der Staat gibt die Rahmenbedingungen der Zertifizierungskriterien vor, die Betriebe füllen diese unter ihren spezifischen Bedingungen (z.B. Branche) aus. Damit wird neben der Verbrauchertransparenz und der Vermeidung von Sozialisierungskosten eine weitere Komponente erfüllt, nämlich die Ermöglichung von hohen Synergie-Effekten. Ein kleines, anschauliches Beispiel: ein Betrieb, der fürsorglich mit Gesundheitsämtern zusammenarbeitet und für seine Mitarbeiter verpflichtende Vorsorgeuntersuchungen ermöglicht, erlangt credit points, was sich positiv auf die Gesamtbewertung auswirkt. Es entsteht eine betriebswirtschaftliche und gesellschaftliche Win-Win-Situation. Somit unterscheidet sich Ökonomie 3.1 wesentlich von Ökonomie 1, der reinen Marktwirtschaftslehre, die soziale Kosten nachträglich korrigiert und den Staat an die Grenzen der Belastbarkeit bringt. Ökonomie 2 mit allen Facetten der Zwangsverwaltungswirtschaft negiert unternehmerische Freiheiten und hat sich historisch überlebt. Ökonomie 3.1 basiert auf quantifizierbaren Vorgaben und marktwirtschaftlichem Wettbewerb und grenzt sich somit von Freiwilligkeitsappellen, sozialem Unternehmertum oder schwärmerischem Verbraucherverhalten ab.