Beschreibung
'Mit Schirm, Charme und Verstand' Die deutsche Romantik ist wieder ein Thema - und mit ihr Leben und Schicksal von fünf ebenso gescheiten wie attraktiven Göttinger Töchtern, die ihre Angelegenheiten mit erstaunlicher Selbstverständlichkeit und Willenskraft in die eigenen Hände genommen haben. Dorothea Schlözer zum Beispiel, die als erste Frau in Europa den Titel eines Doktors der Philosophie erhielt, ihre Urkunde aber nicht in Empfang nehmen konnte, weil Frauen die heiligen Räume der Universität nicht betreten durften. Oder ihre Freundin Therese Heyne, die noch recht jung den Weltumsegler Georg Forster heiratete, ihn aber später zugunsten des Schriftstellers Ludwig-Ferdinand Huber verließ. Nach dessen Tod leitete sie sieben Jahre lang die Redaktion von Cottas 'Morgenblatt'; vermutlich war sie nicht nur in Deutschland die erste Frau, die ein journalistisches Amt von solchem Einfluss versah. Oder Caroline Schlegel, geborene Michaelis, der in der entstehenden jungen Romantik eine bedeutende Aufgabe zufiel.*Dorothea Schlözer, Therese Heyne, Caroline Michaelis, Meta Forkel und Philippine Gatterer: In fünf eindrucksvollen Porträts entwirft Eckart Kleßmann mit Elan und voller Liebe die Bilder einer Galerie der frühen Emanzipation und dokumentiert ein wichtiges, ernstes und zugleich amüsantes Kapitel der Kultur- und Gesellschaftsgeschichte, das erst unsere Zeit ganz zu würdigen vermag.
Autorenportrait
Eckart Kleßmann, 1933 in Lemgo geboren, lebt als freier Schriftsteller in Mecklenburg. Nach der Ausbildung zum Sortiments- und Verlagsbuchhändler in Stuttgart arbeitete er zunächst als Verlagslektor, dann als Redakteur für Die Welt und Die Zeit in Hamburg. Er veröffentlichte mehrere Bücher über das Zeitalter Napoleons und Biographien (u.a. Caroline Schlegel, E.T.A. Hoffmann und Matthias Claudius). Zuletzt erschien Goethe und seine lieben Deutschen. Ansichten einer schwierigen Beziehung (2010). Für sein Gesamtwerk wurde er ausgezeichnet mit dem Hamburger Literaturpreis der Irmgard-Heilmann-Stiftung (1989), der Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung (1995) und dem Lion-Feuchtwanger-Preis der Berliner Akademie der Künste (1998).