Beschreibung
Präzisionsbauteile mit komplexen Geometrien an Außen- und Innenflächen finden beispielsweise im automobilen Antriebsstrang Anwendung und werden durch das Räumverfahren meist dann hergestellt, wenn Fertigungsverfahren mit rotierenden Werkzeugen bzw. Werkstücken oder durch lange Hauptzeiten an ihre Grenzen stoßen. So durchlaufen beispielsweise Schaltmuffen oder Hohlräder, bis sie als Fertigteil vorliegen, in der Regel mehrere Fertigungsschritte wie Weichbearbeitung, Wärmebehandlung und eine finale Hartfeinbearbeitung. Zur Optimierung derartiger Fertigungsprozessketten müssen alle fertigungstechnischen Operationen ganzheitlich betrachtet werden, um Wechselwirkungen zwischen einzelnen Teilprozessen zu erfassen und somit den gesamten Herstellungsprozess beherrschbar zu machen. Da in bisherigen Arbeiten zum Thema Räumen der Einfluss der Räumoperation auf die resultierenden Eigenschaften der erzeugten Bauteilrandschicht bislang nicht beachtet wurde und die Auswirkungen der Räumbearbeitung auf nachfolgende Prozessschritte ebenfalls unbeleuchtet bleiben, hat sich die vorliegende Arbeit zum Ziel gesetzt, die Zusammenhänge genauer zu untersuchen um die Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Prozessschritten zu erarbeiten. Damit lässt sich einerseits eine Optimierungsstrategie zur Prozessverbesserung und andererseits für einen optimalen Bauteilendzustand ableiten. Durch eine Variation von Werkzeug- und Prozessparametern konnte aufgezeigt werden, welchen Einflüssen das Werkstück während des jeweiligen Bearbeitungsschrittes unterliegt und wie dieser sich auf den jeweils nachfolgenden Prozessschritt auswirkt. Dies erlaubte eine Bewertung der gesamten Prozesskette um zukünftig bei ähnlichen Bauteilen bereits im Vorfeld optimale Ergebnisse erwarten zu können.