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Weltanschauung und Planung am Beispiel des Architekten und Stadtplaners Rudolf S

Schriftenreihe Architekturtheorie und empirische Wohnforschung 6

Erschienen am 01.07.2014
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783844028713
Sprache: Deutsch
Umfang: 426
Auflage: 1. Auflage

Beschreibung

Anhand des Beispiels des Architekten und Städtebauers Rudolf Schwarz konnte in dieser Forschungsarbeit ein Zusammenhang zwischen der Weltanschauung eines Planers und seinem Werk aufgezeigt und nachgewiesen werden. Synonym wird hier auch der Begriff "Weltbild" verwendet, welches nach einschlägiger Definition für diese "Weltanschauung", für eine philosophisch begründete Ideologie oder für eine religiöse Glaubenslehre steht, sofern mit ihr eine Vorstellung von einer kosmischen Ordnung verbunden ist. Die Weltanschauung, die individuelle Sicht auf die Welt, wird bei einem Planer von den verschiedensten Faktoren beeinflusst, so seiner Sozialisation in der Kindheit und Jugend, den Einflüssen des Zeitgeschehens, den persönlichen Begegnungen, seiner Ausbildung und seinen Interessenlagen. All diese Faktoren formieren einen "Denkstil", der der die Weltanschauung des Einzelnen prägt. Als Arbeitsmethodik wurde eine hermeneutische Herangehensweise gewählt, die insbesondere den hermeneutischen Zirkel des Philosophen Hans-Georg Gadamer einbezieht. Rudolf Schwarz ( 1897-1961 ) hat als Architekt und Städtebauer eine ganz eigenständige Planungsphilosophie entwickelt, die er in zahlreichen Aufsätzen und einigen Büchern dargelegt hat. Seine Texte wurden jedoch schon von Zeitgenossen als schwierige Lektüre empfunden und erreichten nur einen kleinen Kreis von Lesern. Schwarz schrieb in einer gehobenen Sprache und offenbarte nur wenige Quellen seines Denkens. Diese Forschungsarbeit legt aus diesem Grund bei der Interpretation seiner Schriften einen wesentlichen Fokus auf die Erhellung der geistigen Hintergründe der Schwarzschen Planungsphilosophie, wobei nicht nur seine Texte verständlicher werden, sondern auch die Weltanschauung, das Weltbild dieses Planers deutlich umrissen und erklärt werden kann. Zeitlebens christlichen Wertvorstellungen verpflichtet, nahm Schwarz in seiner Zeit eine eigentümliche Zwischenstellung zwischen Moderne und Tradition ein, benutzte zwar moderne Bauformen und aktuelle Konzeptionen der Stadt- und Landesplanung, jedoch in eigenständiger inhaltlicher Ausrichtung, analog seiner Weltanschauung. Damit zeigt sich, wie ein Planer von seiner Weltanschauung in seinem Denken und Handeln geleitet wird, was zu eigenständigen Konzepten, manchmal jedoch auch zu Isolation führen kann. Heute wird Schwarz neu bewertet, das Interesse an diesem Planer ist gestiegen, und seine eigenwillige Planungsphilosophie mit seiner Werthierarchie, seiner Technik- und Geschichtsphilosophie und den Gedanken zum "Unplanbaren" kann auch noch heute Anregungen geben.

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