Im Herbst 1961 lief der KGB-Attentäter Bogdan Staschinski nach Westdeutschland über. Nachdem er der CIA seine Geheimnisse verraten hatte, wurde Staschinski vor Gericht gestellt. Der Prozess hatte unter anderem das öffentlichkeitswirksamste Attentat des Kalten Krieges zum Gegenstand ¿ die Ermordung des ukrainischen Nationalistenführers Stepan Bandera 1959 in München. Die durch den Fall Staschinski ausgelöste Öffentlichkeit zwang den KGB, seine Vorgehensweise im Ausland zu ändern, und trug dazu bei, die Karriere von Alexander Schelepin zu beenden ¿ einem der ehrgeizigsten und gefährlichsten sowjetischen Funktionäre.
Staschinskis Geschichte inspirierte Filme, Theaterstücke und Bücher. Darunter war auch Ian Flemings letzter James-Bond-Roman Der Mann mit dem goldenen Colt über das sowjetische Spionagehandwerk mit explodierenden Paketen, raffiniert inszenierten Vertuschungsaktionen, Doppelagenten und doppeltem Spiel. Der Mann mit der Giftpistole bietet einen unvergleichlichen Einblick in die Schattenwelt der Spionage im Kalten Krieg.
Dr. Serhii Plokhy ist Professor für Ukrainische Geschichte und Direktor des Ukrainischen Forschungsinstituts an der Harvard University in Cambridge, Massachusetts. Der Bestsellerautor von Das Tor Europas: Die Geschichte der Ukraine (2022), Die Frontlinie (2022) und Der Angriff: Russlands Krieg gegen die Ukraine und seine Folgen für die Welt (2023) ist preisgekrönter Verfasser zahlreicher Bücher.