Beschreibung
Das Theater zum Leben (Theatre for Living) des kanadischen Theatermachers David Diamond entwickelte sich aus dem Theater der Unterdrückten nach Augusto Boal und lenkt die künstlerisch-pädagogische Kraft des Theaters vor dem Hintergrund systemtheoretischer Erkenntnisse in eine Welt jenseits von einfachen Lösungen und gefährlichen Trennungen in Gut und Böse. Es greift die Grundlagen Paulo Freires auf, adaptiert die Methoden Augusto Boals für die Herausforderungen heutiger Gesellschaften und erkennt mit Fritjof Capra die Zusammenhänge lebendiger Systeme, die für ein Leben in einer Gemeinschaft wertvoll sind. Diamonds Buch unterstreicht den Wert des Theaters für einen Dialog zwischen Individuen, zwischen Gruppen und Gemeinschaften aller Art sowie zwischen Kunst und Wissenschaft, und es stellt ein flammendes Plädoyer dar für ein Theater, das nach immer neuen Wegen für ein gelungenes Zusammenleben sucht.
Autorenportrait
David Diamond schloss 1975 die Universität Alberta mit einem Bachelor of Fine Arts für Schauspiel ab. 1981 war er Mitbegründer von Headlines Theatre und seit 1984 ist er dessen künstlerischer Leiter. Er leitete seitdem an die 500 gemeinwesenspezifische Theaterprojekte zu Themen wie Rassismus, Bürgerbeteiligung, Gewalt, Sucht, Generationenkonflikt und Obdachlosigkeit. Seine Arbeit führte ihn durch Nordamerika und Europa, aber auch nach Namibia, Ruanda, Australien, Brasilien und Singapur. David Diamond erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den City of Vancouver's Cultural Harmony Award, die Ehrendoktorwürde des University College of the Fraser Valley sowie den Otto René Castillo Award für politisches Theater. Sein hier in deutscher Übersetzung vorliegendes Buch Theatre for Living: the art and science of community-based dialogue wurde 2008 von der Amerikanischen Allianz für Theater und Bildung ausgezeichnet.