Beschreibung
Die Klage über die Krise ist der Sound der benachteiligten Regionen Europas. Die Krise ist eine Erzählung, die disparate Elemente wie Globalisierung, Bürokratie, Korruption, neoliberale Politikstrategien und Lokalpolitik zu einem sinnvollen Ganzen verknüpft. Im Süden Portugals verkörpert die kulturelle Poetik der Krise den nahtlosen Übergang von den feudalistischen Strukturen des Großgrundbesitzes zur virtuellen Ökonomie des Neoliberalismus. Mit der Krise erhält der Kampf der Lokalpolitik um Entwicklung, würdige Lebensbedingungen und Anerkennung eine historische Perspektive. Dorle Dracklé öffnet den Blick auf das Dazwischen, die Unsicherheit und Vergeblichkeit der Bemühungen derer, die das Ziel der großen Strategien sind.
Autorenportrait
Dorle Dracklé ist Professorin für Ethnologie und Kulturwissenschaft an der Universität Bremen. Sie betreibt Feldforschungen in Portugal, den USA und Deutschland zu Bürokratie, virtueller Ökonomie, Korruption und der Europäischen Union, E-Government und Diversität. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen Medien, Science and Technology Studies (Infrastrukturen und Alternative Energien), maritime Ethnologie und Diskursanalyse.