Beschreibung
Geschichtenerzählen ist eine der ältesten Künste in der Geschichte. In dieser Hinsicht ist es der vereinende Part aller Kulturen. Das Erzählen einer Geschichte innerhalb eines multimedialen Kontextes also Text, Grafik, Audio, Video und Animation benutzend kann ein sehr effizienter Weg sein, um Wissen zu vermitteln. Das Ziel des Buches ist eine differenzierte Beschreibung von Grundlagen, wie und warum Geschichtenerzählen funktioniert und wie es in digitaler Hinsicht angewandt werden kann. Dafür werden die Grundlagen der Narration und der Dramaturgie dargestellt. Weil insbesondere Interaktivität Digital Storytelling von anderen Erzählarten unterscheidet, fließt auch dieser Themenbereich mit ein.Eingegangen wird ebenfalls auf den Themenbereich Didaktik. Diesbezüglich stellt sich die Frage, ob oder welche didaktischen Besonderheiten es beim Digital Storytelling zu beachten gibt, z.B. wie die Lernmotivation beim Benutzer gesteigert werden kann.Der theoretische Teil mündet in einem praktischen Beispiel aus dem Bereich Edutainment. Dazu wird ein Konzept zur Mitarbeiterschulung entwickelt und dargestellt.
Autorenportrait
Norman Franz, Jahrgang 1977, studierte an Universitäten in Berlin, Konstanz, Leipzig und Hagen die Studiengänge Bildungswissenschaften, Projektmanagement, Philosophie und Soziologie. Zwei erfolgreiche Abschlüsse folgten 2009. Nebenher absolvierte er ein Volontariat als Redakteur, arbeitete bei Zeitungen, Agenturen und Magazinen, und publizierte Romane und Lyrik bei diversen Verlagen. Durch die Arbeit in pädagogischen Berufen wurde das Interesse am DigitalStorytelling geweckt. Er veröffentlicht zudem eigene produzierte Musik beim Label MOTOR.
Leseprobe
Textprobe:Kapitel 2.1, Die Geschichte(n)Die Bedeutung des Wortes Geschichte hat mehrere Seiten. Einerseits kann sie den Bereich der Menschheitsgeschichte, also Historie, betreffen, andererseits den des Erzählens. Wird eine Definition von Geschichte herangezogen, wird die scheinbare Unvereinbarkeit der Bereiche aufgehoben. Bauer-Jonis u.a. definieren Geschichte als eine im weiteren Sinn Geschehensfolge, auch in der Natur was also sowohl Menschheitsgeschichte als auch Erzählung betreffen kann. Das wesentliche Merkmal der Definition ist die Abfolge von Geschehnissen.Eine Differenzierung des Begriffes führen Martinez und Scheffel an. Zur Annahme, dass Geschichten aus einer Abfolge von Geschehnissen besteht, differenzieren sie eine Gliederung des Gegensatzpaares des Wie und des Was. Das Wie steht für die Art der Präsentation und den verwendeten Medien, also der Darstellung; das Was steht für das Erzählte selbst, also der Handlung.Eine weitere Differenzierung findet sich bei Prusak, bei dem sich Geschichten durch spezielle Eigenschaften auszeichnen bzw. sich in diesen unterscheiden: dazu gehören ihre Beständigkeit, ihr Grad an Salienz, die Funktion des Erklärens und ihre bewirkende Zustimmung sowie hervorrufende Behaglichkeit. Der Grund, warum sich Geschichten über sehr lange Zeit halten, liegt darin, dass oft zentrale und zeitlose Themen in ihnen zugrunde liegen, wie etwa Wir gegen die Anderen oder Die Belohnung steht in keinem Verhältnis zur erbrachten Leistung. Der Begriff Salienz beschreibt bei Prusak die Eigenschaft mancher Reize, die aus ihrem Kontext hervorgehoben erscheinen. Dies kann auf zweierlei Arten geschehen: 1. ein Reiz bzw. Fakt (in der erzählten Geschichte) ist derart durch sich selbst stark, dass er alle Aufmerksamkeit auf sich zieht; oder 2. der Wahrnehmende (Zuhörer/Zuschauer) richtet seine Aufmerksamkeit auf selektive Weise auf einen bestimmten Reiz/Fakt in der GeschichtePrusak bringt die entscheidenden Faktoren für die Salienz einer Geschichte auf den Punkt, indem er sagt: Three things make a story salient. Its funny. Its clever. Its moving. Nach Prusak haben Geschichten die Fähigkeit Dinge zu erklären, wenn sie dem Wahrnehmenden logisch und im Einklang mit seiner bisherigen Erfahrung erscheinen, und wenn sie auf Zustimmung treffen.
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