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Feuerfreund

eBook - Roman

Erschienen am 05.12.2012, Auflage: 2/2012
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783835323964
Sprache: Deutsch
Umfang: 220 S., 2.84 MB
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Format: PDF
DRM: Nicht vorhanden

Beschreibung

Rupert schickt Marie aus Portugal Briefe, in die er Federn, Zigaretten, Ziegenzähne oder Schmetterlingsflügel einlegt. Bald ziehen die beiden zusammen ans hinterste Ende von Ostfriesland, dort schreiben sie ihre Bücher. Aber: 33 Jahre Altersunterschied, wie geht das? Rupert ist ein Feuerfreund, er hütet gern die Glut im Küchenofen, wenn er nicht am Deich nach den Wattvögeln sieht. Das ist kein Rückzug in die Idylle; er ist ein radikal denkender Mensch, der die Welt ungerecht eingerichtet findet. Mit Freunden von überall her diskutieren Rupert und Marie darüber, wie sich das ändern lässt. Fortwährend sind sie unterwegs in Deutschland und Europa, bevor sie nach Hamburg umziehen. Eine Liebesgeschichte, die von ihrem Ende her erzählt wird, als Rupert gestorben ist, mit fast achtzig, nach mehr als zwanzig Jahren Zusammenseins. Alles ist wie immer, nur Rupert fehlt. Er soll aber doch erfahren, was Marie, was die Freunde und eine unüberschaubar große Familie jetzt umtreibt. Marie schreibt ihm Briefe, sie erzählt es ihm. In der Gegenwart tauchen aber auch immer wieder Erinnerungen an das gemeinsame Leben auf. Abschied nehmen aus inniger Nähe, wie geht das? "Feuerfreund" ist ein atmosphärisch dichtes Mosaik aus Stimmungen und Stimmen, die Sabine Peters in ihrer eigenen Sprache verbindet.

Autorenportrait

Sabine Peters, geb. 1961, studierte Literaturwissenschaft, Politikwissenschaft und Philosophie in Hamburg. Nach einigen Jahren im Rheiderland lebt sie seit 2004 wieder in Hamburg. Neben Romanen, Erzählungen und Hörspielen schreibt Sabine Peters auch Essays und Kritiken. Sie wurde ausgezeichnet u.a. mit dem Ernst-Willner-Preis beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb, dem Clemens-Brentano-Preis und dem Evangelischen Buchpreis. Preise, Stipendien (Auswahl): 1989 Ernst-Willner-Preis, Klagenfurt, Österreich 1991 Weissensteinpreis der Stadt Solothurn, Schweiz 1992 Aufenthaltsstipendium des LCB, Berlin 1995 Aufenthaltsstipendium der Akademie Schloß Solitude, Stuttgart 1998 Aufenthaltsstipendium im Ledig-House, Ghent, USA 1999 Förderpreis des Landes Niedersachsen 2001 Clemens Brentano Preis der Stadt Heidelberg für das Buch "Nimmersatt" 2002 Aufenthaltsstipendium Edenkoben/Rheinland-Pfalz 2004 Aufenthaltsstipendium in Beer-Sheva/Israel, gefördert vom Center for german studies der Ben-Gurion-Universität Beer-Sheva und vom niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur 2005 Evangelischer Buchpreis 2006 Sonderpreis der Jury "Buch des Jahres 2006", gestiftet vom ver.di-Fachbereich Medien, Kunst und Industrie Rheinland-Pfalz-Saar 2012 Georg-K.-Glaser-Literaturpreis des Landes Rheinland-Pfalz und des Südwestrundfunks in Mainz

Leseprobe

Über ein steiniges Feld gehen drei Gestalten. Olivenbäume werfen kleine kugelige Schatten. Auch im Gelände um die Quinta sind helle Granitbrocken ein Hinweis auf neueste Brände. Nur da, wo das Feuer nicht hinkam, sind die Felsen flechtenüberzogen, schwarz grau grün.Eine Landschaft, als hätte es Steine geregnet. Wer kann da pflügen und pflanzen. Seit Jahrhunderten werden die Steine aufgelesen. Eine eigene Kunst, sie unverputzt ineinander zu fügen, so dass haltbare kleine Mauern entstehen. Sie halten die Erosion des Bodens auf, markieren Grundstücke. Die Hirten hatten Durchgänge für sich und ihre Kuh- und Ziegenherden. Wenn aus den Mäuerchen Steine gefallen waren, legte man sie sorgfältig wieder zurück. Wer treibt jetzt, wo es billiges Futter gibt, seine Tiere noch weit durchs Gelände? Wer hält Ziegen?Auch der Ginster ist zur Pest geworden, erklärt die Malerin Lino Rupert und Marie. Nach jedem Brand wächst er zuerst wieder nach. Er wuchert über die Schößlinge meiner Kastanien. Er trocknet die Erde zu Staub. Ihr findet, Ginster blüht schön? Widerliches Unkraut. Ist schwer fortzureißen. Früher konnte man es zahm halten. Ginster war ein Diener, heizte, deckte im Winter nasse Wege, oder er wurde ein Hut für die Hütten. Auch der Farn war kein Gegner. Als ich klein war, brauchte man ihn als Besen, als Streu für die Tiere. Immer fand sich eine Möglichkeit für das Unmögliche. Jetzt wird vieles eine Plage. Nur die Zicklein knabbern manchmal frische Triebe vom Ginster, das ist gut. Sie fressen auch von kleinen eingezäunten Eichen. Nicht gut. Zwanzig Jahre lang hat Lino in Hamburg gelebt, jetzt ist sie wieder hier. Ihr Mann, ein deutscher Anwalt, wollte seine Praxis aufgeben, in Portugal im Alter noch mal neu anfangen. Dann bekam er Angst vor seinem Mut. Dann traf er eine alte Schulfreundin, so hanseatisch wie er selbst. Lino gab ihm ein halbes Jahr, dann zog sie allein zurück in ihr portugiesisches Dorf. Eine fünfzigjährige Malerin und Bildhauerin, ohne Mann, ohne Kind. Ihre Brüder halfen ihr. Sie hatten auch Fragen. Man spricht aber nicht viel in der Familie, vor allem nicht von der Vergangenheit. Lino ist ein Granit, ein Fuchsauge, und sie lebt jetzt, jetzt, jetzt. Lino nimmt sich Zeit, mit ihren Freunden weite Wege zu machen, Kreise um die Quinta, und um ihr Dorf. Sie zeigt nach Norden, da liegt die Serra da Estrella, das Sternengebirge. Sie erklärt nicht nur. Ihre Hände sind nebenher beschäftigt. Sie reißt Ginsterstauden aus dem Weg, legt Steine zurück in die

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