Beschreibung
Selten wurde ein deutscher Dichter zu seinen Lebzeiten so gefeiert wie Barthold Heinrich Brockes. Sein Hauptwerk sind die Gedichte des neunteiligen "Irdischen Vergnügens in Gott", dessen erster und zweiter Teil mit diesem Band vorgelegt wird. Er stellte erstmalig im deutschen Sprachraum die Natur in den Mittelpunkt großer Poesie - in Lehrgedichten, öfter noch Beschreibungen von Landschaften und Gärten. Brockes' malende Dichtung verbindet Wissen, Darstellungen und Spekulationen naturgeschichtlicher Materialsammlungen mit poetischen Motiven des klassischen Altertums und biblischer Psalmendichtung. Brockes ist ein rhetorischer Dichter. Seine Poesie steht in der Tradition der großen europäischen Schöpfungsdichtungen seit dem Altertum. Sie will erfreuen, rühren, belehren. Sie will in der Vielfalt und Schönheit der Natur die Liebe, Unendlichkeit und Allmacht ihres Schöpfers ehren. Natur gilt Brockes lediglich als Abbild eines himmlischen Paradieses.
Autorenportrait
Barthold Heinrich Brockes (1680-1747), Lyriker und Übersetzer, war Ratsherr in Hamburg und hat besonders die Naturbeschreibung im Gedicht durch sein Hauptwerk nachhaltig geprägt.
Jürgen Rathje, geb. 1932, lehrte bis 1997 als Akademischer Direktor und Romanist am Fachbereich Angewandte Sprach- und Kulturwissenschaft der Universität Mainz in Germersheim. Veröffentlichungen zu Hamburgs geistigem Leben im frühen 18. Jahrhundert.
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