Beschreibung
Inhaltsangabe:Einleitung:Soeben hat das israelisch Parlament entschieden, dass Richard WagnersWalküre nicht in Jerusalem aufgeführt werden darf. Die gleiche Musik in Israel zu spielen, die den Juden auf Ihrem Weg in die Gaskammer vorgespielt worden sei, käme einer Ausschwitzlüge gleich. Diese Aussage ist kein Einzelfall. Seit dem Ende des 2. Weltkriegs ist wohl mit keinem anderen Komponisten in derart ambivalenter Weise umgegangen worden, wie dies mit Richard Wagner geschah und immer noch geschieht. Wagner, Hitler und das Dritte Reich werden oft in einem Atemzuge genannt und das, obwohl Richard Wagner bereits im Jahre 1883, also Jahrzehnte vor Hitlers Machtergreifung 1933, gestorben war. Wie ist dies möglich? Wie kann man einen Zusammenhang zwischen dem musikalischen Nachlass eines Künstlers und der Massenvernichtungspolitik der Nationalsozialisten herstellen? Darf man ein solches Zusammenwirken überhaupt thematisieren? War Hitler durch Wagners Musik beeinflusst worden und wie gross und entscheidend war ein allfälliger Einfluss des Komponisten und seiner Musik auf denFührer? Welche Rolle kommt der Musik Wagners in der Musikpolitik desUnternehmens Drittes Reich zu? Die folgende Arbeit versucht anhand der Musik, Person und Familie von Richard Wagner diesen Fragen auf den Grund zu gehen.Neben den für einen Komponisten wie Richard Wagner üblichen Rezeptionen und der auf dessen Musikstil ausgerichteten Literatur, findet sich eine grosse Menge an Texten, die sich nicht (nur) mit der Musik Wagners auseinandersetzen, sondern viel eher mit der Wirkung dieser Musik, sowie der politischen Schriften des Komponisten und deren Wirkung auf das Handeln der Nationalsozialisten unter Adolf Hitler. Einige dieser Texte rücken den Komponisten Wagner in ein braunes Licht und klagen ihn als Urheber der Massenvernichtungsidee an, wie sie später von Hitler vollzogen wurde. Andere sehen ihnlediglich als Verbreiter brauner Gedanken in der Anfangsphase des Umbruchs in Deutschland um die Jahrhundertwende. Wieder andere weisen all diese Argumente vehement zurück und lassen zumindest am musikalischen Schaffen Wagners kein nationalistisches oder gar antisemitistisches Element gelten. Sie verlangen eine klare Trennung von Person und Musik, sehen die Musik als etwas Freies an, das von jedem auf eigene Weise interpretierbar ist und daher frei sein muss von jeglicher politischer Aussagekraft. Wieder andere rücken den politischen Wagner ins Licht ihrer Kritik und finden []
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