Beschreibung
Inhaltsangabe:Zusammenfassung:"Wurzelsepp im Wunderland"' oder "Der Musikmessias von der Hochalm" - das sind die neueren Titel, die die Feuilleton-Autoren einer literarischen Figur verliehen haben, die wie kaum eine andere Romangestalt zu Beginn der Neunziger Jahre für Furore gesorgt hat. Die Rede ist von "Johannes Elias Alder", dem Protagonisten aus Robert Schneiders Roman Schlafes Bruder.Dieses Debüt des 1961 in Bregenz (Österreich) geborenen Autors wurde erstmals 1992 im RECLAM VERLAG LEIPZIG veröffentlicht. Was folgte, war eine gerade in der modernen Buchlandschaft ungewöhnliche Erfolgsgeschichte: Autor und Werk wurden in großem Maße von der Kritik berücksichtigt und zudem äußerst positiv besprochen. Nicht zuletzt aus diesem Grund zählt der Verlag mittlerweile über 700.000 verkaufte Exemplare - eine Sensation für einen jungen Autor auf dem deutschsprachigen Markt. Hinzu kommt, daß der Roman in rund zwanzig Sprachen übersetzt worden ist oder noch übersetzt wird.Inzwischen ist Robert Schneider ein mit Preisen überhäufter Autor, der auch für sein dramatisches Werk mehrfach ausgezeichnet wurde. So war sein dramatischer Monolog Dreck das meistgespielte Theaterstück der Saison 1993, und Schneider wurde von der Zeitschrift "theater heute" zum Nachwuchsdramatiker des Jahres gekürt. Die Gründe für den Erfolg des Autors und seines Erstlingsromans werden in der Schlußbetrachtung dieser Arbeit näher untersucht, doch nicht die Popularität des Buches gab den Anstoß, sich literaturwissenschaftlich mit Schlafes Bruder zu beschäftigen, vielmehr waren es der Stoff, den der Autor andient, und seine sprachliche Umsetzung. Robert Schneider erzählt die Geschichte eines Musikgenies. Dieses Genie ist von Gott erwählt und wird sein Leben lang von Gott geprüft. Ihm sind zwei Talente in ungeheurem Maße gegeben: zum einen die Gabe geradezu übermenschlicher Musikalität, zum anderen die Fähigkeit zur unbedingten, kompromißlosen und nur auf die Seele zielenden Liebe.Mit der Lebensgeschichte des Johannes Elias Alder, den religiösen, musikalischen und liebesdichterischen Elementen, aber auch der stilistischen, sprachlichen und erzählperspektivischen Umsetzung bewegt sich der Erzähler Robert Schneider innerhalb eines literarischen Rahmens, der an bekannte, in der Literatur oft zitierte Genie- und Künstlerkonzeptionen erinnert. Dieser Rahmen soll in der vorliegenden Arbeit abgesteckt und ausgelotet, also die Konzeption des Genies in Schlafes Bruder offengelegt []
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