Beschreibung
Während die von bürgerlichen Autoren verfaßten Reiseberichte zu den populärsten Literaturgattungen des 18. Jahrhunderts gehörten und seit langem im Zentrum der historischen Reiseforschung stehen, haben die in Archiven und Bibliotheken bewahrten handschriftlichen Reiseaufzeichnungen von Fürsten und Fürstinnen, ihren Familienangehörigen sowie den adligen und bürgerlichen Funktionsträgern im Hof- und Verwaltungsdienst bisher ungleich weniger Aufmerksamkeit erfahren. Die europaweit durchgeführten Reisen dieser politisch-sozialen Funktionselite zeichnen sich durch ein breites typologisches Spektrum aus, das von der repräsentativen>KavalierstourtechnologischenIn diesem Band werden 56 Europareisen politischer Funktionsträger aus verschiedenen Territorien des Alten Reichs im Zeitraum von 1750 bis 1800 ausführlich präsentiert. Im Mittelpunkt steht dabei die genaue Charakterisierung der jeweils zu einer Reise gehörigen Schrift- und Bildzeugnisse. Insgesamt finden sich 195 Einzeldokumente (u. a. Tagebücher, Briefe, Skizzenbücher, Rechnungen) aus 48 öffentlichen Archiven und Bibliotheken der Bundesrepublik Deutschland verzeichnet. In einem ausführlichen Kommentar werden biographische und administrative Hintergründe der Reise geschildert, inhaltliche Schwerpunkte der Berichterstattung dargelegt und die Einzelquellen kritisch gewichtet. Textauszüge aus Tagebüchern und Briefen sowie zeitgenössische Porträts der Reisenden, vielfach während der Aufenthalte in den europäischen Kunstzentren entstanden, vermitteln ein anschauliches Bild des historischen Reisegeschehens. In der überblicksartigen Einleitung wird u. a. eine Typologie der im Untersuchungszeitraum vorherrschenden Reise- und Beschreibungsformen entwickelt.°°Das hier aufbereitete Quellenkorpus bietet vielfältiges, zum größten Teil unpubliziertes Material für die historische Reise-, Hof- und Residenzforschung, die historische Eliten-, Geschlechter- und Selbstzeugnisforschung sowie für die Sozial-, Mentalitäts- und Kommunikationsgeschichte in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Die herausragende Bedeutung des Reisens für den Kultur- und Wissenstransfer in der Hochphase der europäischen Aufklärung gewinnt in diesen Quellen konk
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