Beschreibung
Sie rühren uns zu Tränen und rauben uns den Schlaf, manchmal überwältigen sie uns oder lassen uns, für Momente, einfach nur glücklich sein: all jene Gefühle, die wir allzu genau kennen, für die es aber keinen Namen gibt. Mario Giordano hat sie alle in diesem Buch versammelt: vom Glück, ohne Gepäck zu reisen, und der Ohnmacht bei lustigen Hochzeitsspielen bis hin zum flammenden Zorn beim Warten in der Hotline. Es sind die großen und die erhabenen Gefühle dabei, die kleinen und die fiesen, Kindergefühle und Elterngefühle, italienische Gefühle und katholische Gefühle, Männergefühle und Mädchengefühle, Fußballgefühle und Vespagefühle, berühmte Gefühle und Friseurgefühle, Triumphgefühle und gemischte Gefühle, Sommergefühle und Nachtgefühle: ein Buch wie ein kleines Wunder!
Autorenportrait
Mario Giordano, geboren 1963,studierte Psychologie und Philosophiein Düsseldorf. Er ist vor allem alsDrehbuchautor (u. a. für den TATORT)und Verfasser von Kinder- und Jugend -büchern bekannt geworden. SeinRoman Black Box (1999), der auf einerwahren Begebenheit beruht, wurdeunter dem Namen Das Experimentunter der Regie von Oliver Hirschbiegelverfilmt. Giordano erhielt dafür unteranderem den Bayerischen Filmpreis.Zuletzt erschienen Ab morgen bin ichein Löwe und Apocalypsis (beide 2011).
Leseprobe
Kleiner Vorschlag zum Gebrauch(statt eines Vorworts)Für Zuhause und unterwegs.Stöbern. Und Gefühle entdecken.(Bitte das Register beachten.)Sich erinnern.Gefühle neu zusammensetzen.Zahl zwischen 1 und 1000 wählen. ?Nachschlagen. Als Tagesorakel verwenden.Top-Ten-Liste der Lieblingsgefühle bilden.Selber welche machen.Sofort aufschreiben. (Fluchtgefahr!)Gefühle mit anderen teilen.Mario Giordano (#310)im Oktober 20121 . . . Das Glück beim ersten Blick aufs Meer.2 . . . Die Angst, in der Öffentlichkeit zu sprechen.3 . . . Die Erleichterung, dass ihr das Geschenk gefällt.4 . . . Die Scham über die eigene Schadenfreude.5 . . . Der Neid auf die Schlagfertigkeit anderer.6 . . . Der Tatendurst nach dem neuen Haarschnitt.7 . . . Die Geborgenheit, wenn du krank im Bett liegst und sie dich alle von hinten bis vorne betüteln und bemitleiden.8 . . . Die Reue über die kleine Gedankenlosigkeit.9 . . . Die Ohnmacht bei lustigen Spielen auf Hochzeiten.10 . . . Das Glück, neue Freunde gefunden zu haben.11 . . . Die Lust, ein Geschenk zu machen.12 . . . Die wachsende Wut, wenn du reden willst, und er nur verstockt schweigt.13 . . . Das Erschrecken, Rasern den Tod zu wünschen.14 . . . Die tiefe Zuversicht, nicht vom Affen abzustammen, sondern von Adam und Eva.15 . . . Die Erleichterung, wenn am anderen Ende der Leitung keiner abnimmt.16 . . . Die Eifersucht auf den gesegneten Schlaf deines Lebenspartners.17 . . . Das Unbehagen bei der Fahrkartenkontrolle, obwohl du ein gültiges Ticket hast.18 . . . Die Angst vor Kennenlern-Spielen.19 . . . Die Verblüffung über eine wirklich dreiste Ausrede.20 . . . Kindliche Freude über den ersten Schnee.21 . . . Das Entzücken über den herzhaften Appetit der Gäste.22 . . . Die Scham beim Erwischtwerden.23 . . . Die Enttäuschung über das Ausbleiben einer schlechten Nachricht, auf die du dich schon eingestellt hattest.24 . . . Die Befürchtung, dass trotzdem ein bitterer Nachgeschmack bleibt.25 . . . Der Stolz auf die eigene Playlist.26 . . . Die Wut über die eigene Unfähigkeit, wütend zu werden.27 . . . Die Begeisterung über den fetten Sound des Achtzylinders.28 . . . Die Verblüffung, wie weit andere mit so wenig Talent kommen.29 . . . Die Scham, wie weit du mit so wenig Talent gekommen bist.30 . . . Die gute Laune nach einer tüchtig scharfen Nudelsuppe.31 . . . Mitleid mit einem zerbrochenen Spielzeug.32 . . . Der wachsende Zorn beim Auseinanderfrickeln einer verhedderten Kette.33 . . . Der Stolz, das Zauberwort getroffen zu haben.34 . . . Die Sorge, dass der Sprit nicht reicht.35 . . . Die Freude über warme Füße im Sommer.36 . . . Dieser Neid auf Fähigkeiten, die du weder dringend brauchst und - mal ehrlich - auch gar nicht haben willst, aber wenn du eben bestimmte Leute mit diesen Fähigkeiten so siehst, ihre erschütternde Leichtigkeit und lässige Selbstverständlichkeit, und du gar nicht anders kannst, als sie zu bewundern, so sehr, dass du einfach nur heulen möchtest.37 . . . Die Peinlichkeit, beim Popeln erwischt zu werden.38 . . . Angst vor kleinen pelzigen Tieren.39 . . . Das Glück, mit der eigenen Frau herumzualbern.40 . . . Die Panik vor dem Steuerbescheid.41 . . . Die Verlegenheit nach einem Kompliment.42 . . . Die Sehnsucht nach Abenteuern in fernen Ländern.43 . . . Der Stolz, dass du 1989 auch auf der Berliner Mauer gestanden hast.44 . . . Die Befürchtung, womöglich in der Matrix zu stecken.
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