Beschreibung
Der kurze Satz 'Das isses!', mit dem wir Gewißheits-Erlebnisse aller Art zu bekunden pflegen, dürfte jedem vertraut sein, weil jeder das Erlebnis kennt, dass durch plötzliche Erkenntnis-Durchbrüche der eigene Horizont zu explodieren scheint, und dieser Gewißheiten ist man sich dann auch sofort absolut sicher, obwohl man weiß, dass sie kein beweisbares Wissen sind. Erlebt werden solche Glücks-Momente, wenn z.B. eine Pointe zündet, wenn man sich verliebt, einen philosophischen, wissenschaftlichen oder ästhetischen Erkenntnis-Durchbruch hat, sowie bei religiösen und politisch-ideologischen Bekehrungen aller Art. Die dunkle Kehrseite dieser Gewißheits-Erlebnisse gibt es aber auch, wenn jemand z.B. in die Labyrinthe von Wahnwelten und Verschwörungs-Phantasmen oder in erotische Hörigkeiten abdriftet. Das Ziel dieser Studie von Lenz Prütting besteht darin, all diese Varianten von Gewißheits-Erlebnissen anhand von konkreten Beispielen aus der europäischen Kulturgeschichte einer genauen phänomenologischen Analyse zu unterziehen und die dabei geradezu gesetzmäßig auftretenden anthropologischen Konstanten aufzuzeigen.
Autorenportrait
Lenz Prütting, Jahrgang 1940, war zunächst Bergmann, machte dann Abitur und studierte in Erlangen und München Philosophie, Literatur- und Theaterwissenschaft. Nach der Promotion arbeitete er zehn Jahre an der Universität München und danach als Dramaturg an verschiedenen Theatern. Seine Veröffentlichungen bestehen aus Übersetzungen (Shakespeare, Molière) und Studien zu philosophischen, anthropologischen und ästhetischen Fragestellungen. Zuletzt it von Lenz Prütting bei K&N erschienen: Der kreative Impuls. Studien zur Phänomenologie der Kreativität (2020).