Beschreibung
"Literatur- und Filmanalyse" setzt die 1965 begonnene Anwendung psychoanalytischer Denkmodelle auf literarische Werke fort. Im ersten von drei Teilen, in die das Buch sich gliedert, steht Dostojewski im Zentrum. Seine fünf großen Romane - "Schuld und Sühne", "Der Idiot", "Die Dämonen", "Der Jüngling" und "Die Brüder Karamasoff" werden in der Reihenfolge ihrer Entstehung zum Gegenstand literaturanalytischer Untersuchung. Die Urteile späterer Schriftsteller (Nietzsche, Freud, Thomas Mann, Gottfried Benn, Marcel Proust) über die nicht selten als "verbrecherisch" verstandene Thematik Dostojewskis runden diesen Teil ab. Der zweite Teil befaßt sich mit einzelnen Werken: die Dramen T.S. Eliots, die "Bakchen" des Euripides, drei Gedichte von Federico Garcia Lorca, die Lyrik Hölderlins und Friedrich Schillers "Don Carlos". Wichtigster Beitrag ist hier der Aufsatz "Psychoanalyse und Literatur", der vor allem die Verdienste Sigmund Freuds um die psychologische Ergründung von Literatur und in einem separaten Teil die Sonderstellung Rilkes als "Adept" der Psychoanalyse hervorhebt. Der dritte Teil versucht den Beweis zu erbringen, dass Film - als eine eigene Form des Erzählens - ähnlich wie die Literatur zum Gegenstand psychoanalytischer Erforschung werden kann. Der Regisseur wird als Autor seiner Filme verstanden.
Autorenportrait
Dr. med. Peter Dettmering, Schulbesuch und Medizinstudium in Hamburg, Ausbildung zum Psychiater an der Universität Tübingen, Leiter von klinischen Abteilungen und sozialpsychiatrischen Diensten in Berlin und Hamburg, ab 1987 niedergelassener Psychotherapeut in Wedel/Holstein.