Beschreibung
Metaphysik sollte nach Einschätzung des Architekten dieser Disziplin, Aristoteles, die allem auf den Grund gehende Anstrengung der allgemeinsten Begriffe sein, aus denen her die konkrete Fülle des Seins sich entfaltet und mit denen es das Denken zu tun bekommt: Sein - Nichtsein - Einheit - Vielheit, Anfang, Ursache, Grund-Satz, Stoff, Form, Zweck, Veränderung, Seinsgeschlecht, Erscheinungsart, Identität - Differenz, Ganzes - Teil usw. Nicht nur, aber auch weil auf dem Gipfel des Aufstiegs zum Seinswesen für einen kurzen Moment Sein und Einheit sich im Göttlichen zusammenfinden, wurde die aristotelische Metaphysik zu einem Klassiker der Philosophiegeschichte. Hans Günter Zekl legt eine vollständige Neuübersetzung der Textversammlung vor. Voran geht eine ausführliche Einleitung, die eine Einordnung des Vorhabens dieser "Ersten Philosophie" in historische und systematische Zusammenhänge versucht, sowie eine detaillierte Übersicht über die komplexen Inhalte des Metaphysik-Konvoluts (S. 7-144). Zur Übersetzung ist ein umfangreicher Anmerkungsteil gegeben, der die großen Kommentare nicht ersetzen will, aber in Aufarbeitung vieler Ergebnisse der neueren Forschung angelegt ist als eine nützliche Verständnishilfe sowohl für solche Leser, die zum ersten Mal an die Metaphysik herantreten, wie auch solche, die wissenschaftlich mit dem Text arbeiten wollen (S. 399-572). Ein reichhaltiges Register schließt den Text von den Begriffen her auf, das Literaturverzeichnis gibt Hinweise zu weiterer Arbeit an den vielen Aspekten des Gegenstandes. Die Übersetzung ist nach Jaegers Textkonstitution gemacht, die zur maßgeblichen Ausgabe für jeden geworden ist, der das Original befragen muß und kann; der Rekurs auf andere Versionen ist sonach obsolet. Die vorgelegte Arbeit versteht sich daher, besonders auch angesichts eines äußerst günstigen Ladenpreises, als attraktives Einstiegsangebot an vor allem jüngere Interessenten in einer für Metaphysik nicht gerade aufgeschlossenen Zeit.