Beschreibung
Die Vichy-Vergangenheit ist im kollektiven Gedächtnis Frankreichs heute so präsent wie nie zuvor. Anja Köhlers Untersuchung behandelt zum ersten Mal die Frage, wie die französischen Intellektuellen - als Vordenker der Nation - sich mit diesem problematischen Erbe der Geschichte auseinanderSetzen. Im Mittelpunkt stehen dabei nicht ihre Stellungnahmen in öffentlichen Debatten, sondern ihr ganz persönlicher Umgang in autobiographischen Texten. Die panoramaartig angelegte Studie deckt das gesamte intellektuelle Spektrum möglicher Reaktionen auf das Faktum Okkupation ab: Sie behandelt nicht nur namhafte Autoren wie Simone de Beauvoir, Brasillach, Camus, Cocteau, Drieu la Rochelle, Gide oder Martin du Gard, sondern auch weniger bekannte. Darüber hinaus leistet sie einen wichtigen Beitrag zur hochaktuellen Forschungsdiskussion über Gedächtnis und Erinnerung.