Beschreibung
Zwischen abklingendem Symbolismus und gerade entstehendem Futurismus nimmt Jelena Guro (1877-1913) eine ganz eigenwillige künstlerische Position ein. Im Glauben an eine ursprüngliche Identität alles Irdischen und Geistigen sucht die Dichter-Malerin die Trennung von Traum und Wirklichkeit, Mensch und Natur aufzuheben.
Nachdem die früh verstorbene Jelena Guro in der kommunistischen Sowjetunion nur wenig Gehör fand, gilt sie mittlerweile als eine der Schlüsselfiguren der russischen Avantgarde, deren vorwiegend politische Interpretation auch durch Guros synästhetische Konzeption eine nachträgliche Korrektur erfährt.
Eva Hausbacher interpretiert aus feministischer Sicht die Text- und Bilderwelten Jelena Guros, die an die Wiederherstellung des Paradieses durch die Kunst glaubte.