Beschreibung
Im vorliegenden Band werden die von Willy Brandt ausgehenden Impulse einer internationalen 'Weltinnenpolitik' mit Blick auf heutige Herausforderungen kritisch beleuchtet. Müssen wir uns bei den aktuellen globalen Krisen vom Konzept eines 'Wandel durch Annäherung' oder 'Wandel durch Handel' abwenden? Die Autor_innen zeigen auf, dass es trotz neuer politischer Kräfteverhältnisse in der Welt und einer Zunahme von aggressivem Nationalismus geopolitische Szenarien gibt, bei denen die Abkehr vom bewährten Multilateralismus fatale Folgen hätte. Die viel diskutierte 'Zeitenwende' stellt multilaterale Institutionen, Konzepte und Praxen in Frage, denen wir geopolitische Stabilität und Frieden in Europa seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs verdanken. Dass es sinnvoll sein kann, die Eckpfeiler von Willy Brandts außenpolitischem Denken - Ost-West-Konfrontation, Armut in den Ländern des Globalen Südens und Umweltzerstörung - nicht aus den Augen zu verlieren, zeigt ihre Weiterentwicklung und Bedeutung für Global-Governance-Strategien und die Agenda 2030 der Vereinten Nationen.
Autorenportrait
Frank Decker, geb. 1964 in Montabaur, Dr. rer. pol., Dipl.-Pol., Professor für Politische Wissenschaft an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und Wissenschaftlicher Leiter der Bonner Akademie für Forschung und Lehre praktischer Politik (BAPP). Er lebt in Brühl bei Bonn.