Beschreibung
Die griechische Geisteswelt hat sich in Abhängigkeit vom Alten Testament entwickelt, wobei die Offenbarung mitunter verfälscht wurde - so die Sicht der Kirchenväter. Diese historische Erklärung des Befunds stützte ihre Methode im Umgang mit der antiken Kultur, die darauf zielte, die Elemente des Wahren aus der Verbindung mit Falschem abzulösen und in den Dienst des Evangeliums zu stellen. Die Nichtachtung dieser Methode beobachteten sie im Mißbrauch der Philosophie seitens der Irrlehren. Sie ist - unabhängig von jener zeitbedingten Erklärung des Befunds - bedeutsam für das Problem der sogenannten Inkulturation.
Autorenportrait
Christian Gnilka wurde 1962 in Bonn promoviert und habilitierte sich dort 1970 für das Fach Klassische Philologie. 1971 folgte er einem Ruf auf einen ordentlichen Lehrstuhl seines Fachs in Münster, wo er von 1972 bis 2002 Direktor des Instituts für Altertumskunde war und heute als Emeritus arbeitet.