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Ruinenschicksale

Naturgewalt und Menschenwerk

Erschienen am 07.09.2011
CHF 125,50
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783796527487
Sprache: Deutsch
Umfang: 319
Format (T/L/B): 21.0 x 30.0 cm
Auflage: 1. Auflage
Einband: Gebunden

Beschreibung

Ruinen faszinieren, gestern und heute Seit dem Mittelalter hat der Mensch die Ruinen in der bildenden Kunst als beliebtes und dankbares Sujet immer wieder neu entdeckt. Das Genre gipfelte in der Romantik in einem regelrechten Ruinenkult. Integriert in der hochentwickelten romantischen Gartengestaltung, schuf man im 18. und 19. Jahrhundert sogar künstliche Ruinen, wo echte fehlten. Dieser kunstgeschichtliche Aspekt ist einer der vielseitigen Facetten in diesem Buch.  Während die Romantik die Ruinen einer kleinen Elite erschloss, propagiert der Tourismus heute an vielen Orten die zerfallenden Baudenkmäler im Marketing als «Mehrwert für alle». Aus der konservatorisch motivierten Ruinenpflege erwuchsen Ideen zur spektakulären Rekonstruktion und raschen Vermarktung. Wildwuchs in der «Denkmalpflege», Übernutzung und eine historisch-archäologische Vernachlässigung sind vielerorts die Folge.  Umfassend dargestellt und beschrieben werden die Kräfte, die Bauwerke und Siedlungen zerstören, wie Erdbeben, Überschwemmungen, Erdrutsche, Schlammlawinen und Bergstürze, Burgenbruch, Brandschatzung, Sprengung und Steinraub.  Erstmals werden in diesem Buch nicht nur Ruinen vorgestellt, sondern auch die Ursachen ihres Zerfalls oder ihrer Zerstörung mit den Methoden der Archäologie untersucht. Die flüssig geschriebene Untersuchung besticht durch ein reiches, farbiges Bildmaterial.  Aus dem Inhalt  Teil 1: Natürliche Ursachen für Schäden an Steinbauten  Natürlicher Zerfall von Steinhäusern / Antike Erdbebenbefunde / Mittelalterliche Erdbebenbefunde / Beobachtungen nach neuzeitlichen Erdbeben / Einstürze an Steilabfällen / Bauschäden durch Setzungen des Bodens oder Fundaments / Von Bergstürzen verschüttete Siedlungen / Beobachtungen nach antiken, mittelalterlichen und neuzeitlichen Überschwemmungen / Orkanschäden an Steinbauten?  Teil 2: Absichtliche Zerstörung von Natursteinbauten und die Schäden  Absichtliche Zerstörung von Natursteinbauten und die Schäden / Befunde willentlicher Brandschatzung im Mittelalter / Mauerwerk nach frühneuzeitlichen Sprengungen und Explosionen / Gebäude werden abgerissen: was bleibt?  Teil 3: Augusta Raurica als Beispiel einer zerfallenen Stadt  Der «Normalfall»: Bauen und Abreissen in Augusta Raurica / Achtung: umgekippte Mauern und Säulen! / Das grosse Rätsel: Unbekannte Phasen des Zerfalls von Augusta Raurica  Teil 4: Ruinenromantik, Ruinenpflege und Ruinenkult  Ruinenromantik und «gebaute Ruinen» / Fallbeispiel Augusta Raurica: Romantisierte Ruinen / Heute und morgen: Pflege des Bestehenden oder Schaffung neuer Ruinenwelten?  Teil 5: Synthese  Countdown des natürlichen Zerfalls / BruchKonturen und VersturzStrukturen / Vielerlei Ursachen für umgekippte Mauern / Fazit Erdbeben / Fazit Überschwemmungen / Fazit Bergrutsche und Bergstürze

Autorenportrait

Alex R. Furger, geb. 1951, Dr. phil., hat an der Universität Basel Ur- und Frühgeschichte, Geographie, Mittelalterarchäologie und Anthropologie studiert, leitete 1975-1981 eine Grossgrabung in Twann mit anschliessender Auswertungstätigkeit und Gesamtpublikation in Bern und ist seit 1982 in der international bekannten Römerstadt Augusta Raurica tätig (seit 1985 als Direktor). Dem Autor ist es ein Anliegen, in der Archäologie immer auch auf Nebenschauplätze und auf Bezüge zur Gegenwart hinzuweisen.

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