Beschreibung
Kontakte und Beziehungen zwischen Kleinkindern stellen einen eigenständigen und wertvollen Erfahrungs- und Entwicklungskontext dar, der lange Zeit unterschätzt worden ist. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Peer-Interaktionen und dem sprachlichen Peer-Austausch von Kindern im dritten Lebensjahr in Krippe und Großtagespflege. Auf der Grundlage von videounterstützten Beobachtungen im Betreuungsalltag erfolgt eine qualitativ-quantitative Analyse des Peer-Austauschs mit gesprächsanalytischem Schwerpunkt in Form von zehn Fallstudien. Die Ergebnisse zeigen, dass bereits Kinder im dritten Lebensjahr auch im Hinblick auf die Entwicklung ihrer Sprach und Kommunikationskompetenz voneinander profitieren können. Darüber hinaus wurden Unterschiede im Peer-Interaktionsverhalten von Kindern mit über- und unterdurchschnittlichen Sprachleistungen festgestellt. Ausgehend von den Untersuchungsergebnissen werden abschließend Implikationen für die weitere Professionalisierung von frühpädagogischen Fachkräften sowie Handlungsempfehlungen für den Umgang mit Peer-Interaktionen formuliert.